MFW: Unzählige Marken, aber der Zusammenhalt fehlt
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Forschung,
Die italienische Damenmode wird wohl das Jahr 2012 mit einem Rückgang von -0,7 Prozent verzeichnen müssen sowie einem Umsatz von nur knapp unter 12,2 Milliarden Euro. Der ausländische Geschäftsanteil am Gesamtumsatz erreicht nahezu 56%.
Die Verkaufsmessen
Super,
An einen Wald von Pilzen erinnerte die außergewöhnliche Installation aus Podesten, auf denen die Schuhe der britischen Designerin Sophia Webster - der früheren Assistentin Nicholas Kirkwoods - präsentiert wurden. Farbig und abwechslungsreich gaben sich die Schuhe aus Cavallino-Fell der italienischen Marke Avec Modération, die gerade die Eröffnung des ersten Monomarken-Geschäftes erwägt.
Interesse gab es für die Marken Made in UK und das Projekt Green Closet sorgte für Aufmerksamkeit für die Umwelt.
Weniger trendig als überwiegend in der Tradition der Konfektionsmode und der Strickwaren gehalten, zeigten sich bei der MIPAP die 170 Prêt-à-Porter-Kollektionen für Damen sowie die Accessoires, von denen circa 25 Prozent ausländischer Herkunft waren. Mäßiger Andrang bei White am anderen Ende der Stadt, obwohl sich viele Käufer, nachdem sie lange genug vergeblich auf den Shuttle-Bus gewartet hatten, für die Fahrt per Taxi entschieden.
Die Modenschauen
Im Vordergrund standen die großen Namen, angefangen bei Dolce&Gabbana, über Prada und Gucci bis hin zu Emporio Armani. Enthusiastisch zeigte sich Diesel-Firmengründer Renzo Rosso anlässlich seiner ersten Marni-Modenschau. Seit vergangenem Dezember hält seine Holding Only the Brave die Mehrheit an dem Modehaus. Bei Prada dominierten strenge Linien, wobei Handwerkskunst und Qualität des Made in Italy absolut respektiert wurden. "Eigentlich möchtest du romantisch sein, aber du kannst nicht”, erklärte Miuccia Prada, "es ist eine verbotene Fantasie".
Nach den Schlangen der überwiegend asiatischen Käufer zu schließen, scheinen die Mailänder Laufstege immer noch von Interesse zu sein. Zum Empfang der chinesischen Kunden bei der Modenschau von Anteprima gab es sogar eine Übersetzung der Kollektionsbeschreibung in chinesischer Sprache. Tatsächlich ist Chinesisch neben Italienisch und Englisch bei der Mailänder Modemesse zu einer offiziellen Sprache geworden. Dieselbe Sprache und dieselben Gesichter auch unterwegs in der Stadt: bei der Präsentation der Strickwarenmarke Ballantyne Cashmere im Concept Store von Carla Sozzani, 10 Corso Como. Die Schaufensterpuppen tragen die neue Capsule Collection, die Sonderkollektion des britischen Designers Matthew Williamson.
Fotos: Emporio Armani, Prada, Williamson
Isabella Naef