Millionen-Sparprogramm bei Metro Cash & Carry
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Man wolle mit dem Programm in zwei Jahren eine „nachhaltige Trendumkehr in Deutschland erreichen,“ so Cash & Carry-Chef Frans Muller. Er gehe derzeit davon aus, „dass wir 2009 das Ende des Ergebnisrückgangs erreichen und ab dem kommenden Jahr schrittweise wieder zu profitablem Wachstum zurückkehren werden.“ Bei stabiler gesamtwirtschaftlicher Lage erwartet das Management eigenen Angaben zufolge bereits im Jahr 2012 wieder ein Ergebnispotenzial von bis zu 150 Millionen Euro. „Dies wollen wir in den Folgejahren weiter ausbauen,“ so Muller weiter.
Insgesamt soll jedoch eher gespart werden, auch bei den Mitarbeitern. So hat das Unternehmen bereits im vergangenen Jahr damit begonnen, die Zahl der Vollzeitstellen um 1.200 in den Märkten und um 140 in der Zentrale zu reduzieren. Dieser Abbau sei mittlerweile so gut wie abschlossen und soweit wie möglich über natürliche Fluktuation realisiert worden.
Das Einsparpotential im Bereich der operativen Kosten beziffert Metro bis 2012 auf insgesamt 50 Millionen Euro. So würden Material- und Reisekosten sowie Energieverbrauch systematisch ausgewertet und durch zentrale Vorgaben reduziert. Zusätzlich sollen im Laufe des Jahres zehn unrentable Metro-Restaurants ihren Betrieb einstellen. Weiteres Sparpotenzial sieht die Geschäftsführung auch in der Zusammenlegung mit einzelnen Abteilungen des Schwesterunternehmens C+C Schaper.
Um sich stärker vom Wettbewerb zu differenzieren, hat Metro Cash & Carry Deutschland im ersten Halbjahr 2009 bereits drei so genannte „Konzeptmärkte“ eröffnet. Hier testet das Unternehmen „unter realen Bedingungen“eine Neuausrichtung in Sortiment, Kundenansprache und Service. Das Sortiment sei so gestrafft und noch gezielter auf die Bedürfnisse der Profi-Kunden zugeschnitten worden, lässt Metro wissen. Außerdem erprobe man aktuell einen Vorkommissionierungs-Service, bei dem Metro-Mitarbeiter die gewünschten Waren abholbereit in der Kassenzone bereitstellen. Nach Siegen, Neu-Ulm und Augsburg sollen noch in diesem Jahr auch die Standorte Bremen und Erfurt auf das neue Konzept umgestellt werden.
Ein weiteres neues Konzept wird wohl schon bald vom Mutterkonzern, der Metro Gruppe erstellt werden müssen, um die insolventen Karstadt-Märkte nach der Übernahme zu integrieren. Die wird nun nämlich wieder wahrscheinlicher, seit der Arcandor-Chefsanierer Piepenburg den Job quittiert hat. Die Wahrscheinlichkeit, den bankrotten Konzern als Ganzes erhalten zu können, ist dadurch nämlich nur noch marginal, wie die „Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung“ berichtet. Metro-Boss Cordes habe bereits mehrere Gespräche mit Vermietern, wichtigen Lieferanten sowie Vertretern von Arbeitnehmern geführt, schreibt die Zeitung. Mitte August soll dann endgültig entschieden sein, wie es mit Arcandor und Karstadt weitergehen soll. Bis dahin muss sich Metro weiter um die Lösung seiner eigenen Probleme kümmern, denn die Cas & Carry Sparte ist trotz des nun aufgelegten Sanierungsprogramms noch lange nicht wieder so profitabel wie vor dem Abschwung.
Foto: Metro Group