Die deutsche Textil- und Modeindustrie sieht sich dank neuer Faserverbundwerkstoffe und des Internets für die Zukunft gut gerüstet. So lautet das Fazit der Zukunftskonferenz Textil, die vergangene Woche in Stuttgart stattfand. Rund 350 Teilnehmer aus derTextil- und Modeindustrie diskutierten über neue Einsatzbereiche für Textilien sowie innovative Vertriebswege für Bekleidung.
Als einen Zukunftsmarkt für Textilien stellte sich auf der Konferenz die Bauwirtschaft heraus. "Zudem haben neue Anwendungsbereiche für Textilien, neue Materialien und Funktionalitäten und der Ausbau des Bereichs der Technischen Textilien neue Märkte aufgetan, die auch für die Zukunft hohe Wachstumschancen versprechen", sagte Wolfgang Leidig, Ministerialdirektor im Ministerium für Finanzen und Wirtschaft Baden-Württemberg. Vor allem auf dem textilen Sektor habe das Bundesland mit der Staatlichen Modeschule Stuttgart und den Hochschulen Reutlingen sowie Albstadt-Sigmaringen auch für den Nachwuchs viel zu bieten. Im Bereich der industrienahen Forschung verfüge Baden-Württemberg mit diversen Forschungseinrichtungen über eine hervorragende Forschungsinfrastruktur.
Für die Hersteller von Bekleidungstextilien gewinnt der Vertrieb über das Internet an immer größerer Bedeutung. Die Herausforderungen liegen dort laut Claus-Dietrich Lahrs, Vorstandschef von Hugo Boss, vor allem in der Einzelhandelskompetenz. Um auf Marktveränderungen schneller reagieren zu können, würden Entwicklungs- und Verkaufszeiträume der Kollektionen verkürzt und Prozessschritte optimiert.
Die Branche konnte die Krise hinter sich lassen und blickt optimistisch in die Zukunft. Im jüngsten Geschäftsklimaindex des Verbandes Südwesttextil bezeichnet über die Hälfte der befragten Unternehmen ihre Umsatzaussichten als gut, besonders zufrieden seien sie mit der hohen Kapazitätsauslastung. Insgesamt gehen die Unternehmen trotzt steigender Rohstoffpreise von einer anhaltenden wirtschaftlichen Konsolidierung aus.