Neckermann plant drastische Einsparungen
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Obwohl an den Einzelheiten noch gefeilt wird, gab Neckermann.de bereits einige Kernpunkte des Effizienzsteigerungsprogramms bekannt. Wenig überraschen kann das Ziel, das Online-Geschäft weiter zu stärken, zumal dieser Vertriebsweg derzeit die höchsten Wachstumsraten verspricht: „Bis 2010 soll das E-Commerce-Geschäft statt heute 50 mindestens 70 Prozent des Gesamtordervolumens von Neckermann.de ausmachen,“ kündigte das Unternehmen an.
Kosten einsparen will man unter anderem im Bereich Sales & Marketing. Hier soll der Werbekostenaufwand reduziert und effizienter eingesetzt werden. Außerdem wird eine Neustrukturierung des internationalen Geschäfts angedacht: „Neckermann.de wird die Steuerung der europäischen Unternehmensgruppen auf die Zentrale in Frankfurt verlagern und das profitable Geschäft auf dem ost- und mitteleuropäischen Markt weiter forcieren. Darüber hinaus wäre eine Zusammenlegung der Logistik der Europa-Geschäfte durch eine zentrale Steuerung in Frankfurt denkbar. Hierdurch könnte Neckermann.de seine internationale Aufstellung verbessern und damit das profitable Geschäft auf dem ost- und mitteleuropäischen Markt weiter forcieren,“ erklärte das Unternehmen.
Neben organisatorischen Maßnahmen sieht das Konzept auch massive Kostensenkungen vor. Bereits im laufenden Geschäftsjahr sollen 50 Millionen Euro eingespart werden. Davon sind naturgemäß auch die Mitarbeiter betroffen. Der Abbau von Arbeitsplätzen scheine unerlässlich, hieß es. Wie viele Stellen gestrichen werden sollen, teilte Neckermann nicht mit. Verhandlungen mit den Betriebsräten würden in den nächsten Wochen aufgenommen, so dass entsprechende Entscheidungen „spätestens Ende Mai“ getroffen werden könnten. „Selbstverständlich werden wir alle Alternativen gründlich prüfen und uns sehr bemühen, den Personalabbau so gering wie irgend möglich zu halten,“ versprach Unternehmenschef Lenz.
Die Unternehmensstrategie soll künftig einerseits auf den weiteren Ausbau des internationalen Geschäfts ausgerichtet sein. Neckermann wolle im Ausland bis 2010 um 40 Prozent wachsen, so Lenz. Wichtig sei andererseits auch, die Resultate im Inland zu verbessern: In Deutschland erwirtschaftet der Versender derzeit noch 70 Prozent seines Umsatzes. Der deutsche Markt sei daher für Neckermann heute entscheidend, betonte Frank Maassen vom neuen Mehrheitsaktionär Sun: „Eine der wichtigsten Voraussetzungen für den Turnaround ist es, das Inlandsgeschäft wieder profitabel zu machen.“
Foto: Neckermann.de