Österreichs Bekleidungsindustrie kämpferisch wie nie
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Zufrieden gibt sich die alpenländische Branche damit jedoch noch lange nicht, schließlich droht aus Sicht der Verantwortlichen neues Ungemach seitens der Politik und der Gewerkschaften. So spricht sich Verbandschef Sima vehement gegen eine von „hoher Gewerkschaftsseite“ eingebrachte Forderung nach einer zusätzlichen Belastung von Überstunden aus. Die Bekleidungsindustrie als Branche mit saisonalen Ausprägungen einerseits und hartem internationalen Wettbewerb andererseits, hätten zusätzliche Kosten negative Auswirkungen auf die Wettbewerbsposition der heimischen Anbieter. Und auch in einer kürzlich andiskutierten zusätzlichen Besteuerung des 13. und 14. Monatsgehalts sieht Sima nur negative Auswirkungen; die für die Konjunktur wichtige Erhaltung der Konsumkraft würde dadurch deutlich gedrosselt.
Nicht gut zu sprechen ist die Branche eigenen Angaben zufolge auch auf die kürzlich vom EU-Parlament angeregte „Made In“-Etikettierung von Bekleidung. Die internationale Verflechtung im Beschaffungsbereich, insbesondere bei Vormaterialien sowie die praktische Unmöglichkeit einer Überprüfung der täglich innerhalb der EU abgesetzten, riesigen Bekleidungsquantitäten, würde eine derartige Verordnung nur zu einen „Papiertiger“ machen, heißt es beim TBSL Dadurch entstünden nur administrative sowie Etikettierungskosten, denen „kein Nutzen auf Konsumentenseite“ gegenüberstehe. Im übrigen sei es ja möglich, dass bei europäischer Produktion freiwillig eine entsprechende Ursprungskennzeichnung erfolgt, wenn sich ein Unternehmen der EU-Bekleidungsindustrie dadurch mehr Erfolg beim Kunden am „Point of Sales“ erwarte.
Erfolg macht kampfeslustig, das kennt man aus der Geschichte. Ob sich die österreichische Textilindustrie mit ihren Forderungen jedoch auf breiter Ebene durchsetzen kann, bleibt abzuwarten. Ein Einknicken von Politik und Gewerkschaften ist derzeit zumindest nicht zu erwarten. Vorsorglich übt sich Verbandschef Sima bereits in trotziger „jetzt erst recht“-Rhetorik und konstatiert: „die österreichische Bekleidungsindustrie hat sich in den letzten Jahren zukunftsorientiert aufgestellt“. So oder so.
Foto: Airfield