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Olympia: Keine Impulse für Sportfachhandel

Von FashionUnited

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Die deutschen Sportartikelhändler erwarten von den Olympischen Spielen in China keine signifikanten Auswirkungen auf das Tagesgeschäft. Dies geht aus einer Studie des Wirtschaftsmagazins „Der Handel“ hervor, die sich auf Gespräche mit Vertretern der Branche beruft. Zwar sei

Olympia das größte Sportfest der Welt, sei jedoch zu facettenreich und speziell, um eine breite Zielgruppe anzusprechen und so für signifikante Umsatzzuwächse zu sorgen.
„Olympia hat für uns nicht die Auswirkungen, wie sie eine Fußball-WM oder -EM mit sich bringen”, zitiert das Heft Klaus Jost, den Vorsitzenden der Sportartikelkette Intersport. Er ist sich sicher: „Wenn ein Deutscher Olympiagold im Gewichtheben holt, dann verkaufen wir keinen einzigen Gewichtheberschuh mehr.” Eine Ansicht, die auch von anderen Unternehmen geteilt wird. Zumal die deutschen Sportler bislang in Peking enttäuschten. Nach den ersten Wettkampftagen hat die Mannschaft des Deutschen Olympischen Sportbunds (DOSB) lediglich eine Bronzemedaille gewinnen, können und liegt damit nur auf Platz 25 der Nationenrangliste.

Aber selbst wenn Deutsche bei den Spielen Erfolg haben sollten, bringt dies nicht unbedingt auch Zählbares in die Kassen der Händler, vor allem nicht kurzfristig. Dies sieht auch der Geschäftsführer der Sport-Verbundgruppe Sport 2000, Andreas Rudolf so. Er sagte im Gespräch mit „Der Handel“: „Olympische Spiele wirken sich nicht unmittelbar auf den Umsatz im Handel aus. Hier geht es mehr um Nachhaltigkeit und das Bewusstsein, Sport zu treiben. Was uns letztendlich natürlich auch weiterhilft”.

Populär und daher auch in der öffentlichen Wahrnehmung spektakulär wären wohl am ehesten Medaillenerfolge in Mannschaftssportarten wie Basketball, Handball oder Frauenfußball. Kein Wunder also, dass die Optimisten der Branche auf einen Erfolg der Basketballer um NHL-Superstar Dirk Nowitzki setzen. Zu denen zählt auch der Präsident des Verbandes des Deutschen Sportfachhandels (VDS), Werner Haizmann. Er betonte gegenüber dem Magazin, dass ein gutes Abschneiden der Mannschaft durchaus auch kurzfristig für einen gesteigerten Absatz von Basketbällen und Trikots sorgen könnte.

Sollten deutsche Vertreter trotz großer Konkurrenz in den Populärsportarten Erfolge erzielen, könnte die Sportartikelbranche vielleicht zumindest einen kleinen Vorteil daraus ziehen. An andere Großereignisse wie Welt- und Europameisterschaften im Fußball wird die Olympiade jedoch nicht heranreichen. So lebt die Branche aktuell noch immer vom Verkauf von Trikots und Fanartikeln, die auf die vergangene Fußball-EM in Österreich und der Schweiz zurückgehen. Kein Wunder also, dass die Olympischen Spiele für den Sportfachhandel längst nicht mehr zu den gewinnbringenden Top-Ereignissen zählt. Intersport-Chef Jost bestätigt dies gegenüber „Der Handel“:„Die Fußballweltmeisterschaft der Frauen 2011 in Deutschland ist für uns wichtiger als Olympia in Peking."

Foto: Adidas

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