Die ostdeutsche Textilbranche ist nach Einschätzungen des Verbands der Nord-Ostdeutschen Textil- und Bekleidungsindustrie (VTI) gestärkt aus der Wirtschaftskrise gegangen. Der Verband rechnet damit, den Umsatzdes vorherigen Jahres in Höhe von 1,7 Milliarden Euro deutlich zu steigern. Bis Ende Oktober hätten die Unternehmen im Vergleich zu 2010 um etwa 12 Prozent zugelegt.
Als
Grund für den Zuwachs werden steigende Exportzahlen genannt. Der Auslandsumsatz konnte um rund ein Fünftel gesteigert werden und stellte sich als Wachstumsmotor der Branche heraus. Vor allem Technische Textilien wie Schutzbekleidungen und Stoffe wie Vliese und Filze erleben eine starke Nachfrage aus Fernost. 45 Prozent der gesamten Produktion der Nordostdeutschen Textil- und Bekleidungsindustrie entfallen auf Technische Textilien, 30 Prozent auf Heimtextilien und der Rest auf Modeprodukte.
Kopfschmerzen bereiten dem VTI die steigenden Energiekosten sowie der fehlende Nachwuchs. Im dritten Jahr in Folge konnten die Ausbildungsplätze nicht vollständig besetzt werden, so Verbandchef Bertram Höfer. Schuld sei das schlechte Image der Branche. Die Textilbranche verlor kurz nach der Wende drastisch viele Jobs, was neue Generationen noch heute abschrecke. Laut Verband arbeiten in rund 230 Betrieben in Sachsen, Thüringen, Berlin, Sachsen-Anhalt, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern aktuell 16.000 Menschen.
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