Mit einer deutlichen Gewinnsteigerung hat der Hamburger Handelskonzern Otto Group das Geschäftsjahr 2008/2009 abgeschlossen. Und auch ins laufende Jahr ist das Unternehmen trotz der Wirtschaftskrise gut gestartet. Am Donnerstag lud der Konzern zur Bilanzpressekonferenz nachHamburg, um über die Resultate für das am 28. Februar abgeschlossene Geschäftsjahr 2008/2009 zu informieren. Die fielen ausgesprochen positiv aus. So konnte der Umsatz um 0,5 Prozent von 10,058 auf 10,109 Milliarden Euro gesteigert werden. Bereinigt um Wechselkursveränderungen erreichte die Wachstumsrate 1,9 Prozent - unter den gegebenen Umständen ein gutes Resultat: „Angesichts der Wirtschaftkrise sind wir mit dem Erreichten zufrieden,“ bekräftigte Vorstandschef Hans-Otto Schrader. „Dass es uns vor diesem schwierigen Hintergrund gelungen ist, an den Umsatz des Vorjahres anzuschließen, ist keine Selbstverständlichkeit.“ Überdurchschnittlich positiv entwickelte sich das Inlandsgeschäft: In Deutschland stieg der Umsatz um 2,3 Prozent auf 5,423 Milliarden Euro. Die im Ausland erzielten Umsätze sanken hingegen um 1,5 Prozent auf 4,686 Milliarden Euro.
Als Wachstumsmotor erwies sich erwartungsgemäß das Online-Geschäft. Hier wuchs der Umsatz um 12,5 Prozent auf 5,5 Milliarden Euro. In Deutschland war die Zuwachsrate mit einem Plus von 13,7 Prozent auf nunmehr 4,0 Milliarden Euro sogar noch etwas höher. Damit ist Otto hierzulande nach eigenen Angaben nach wie vor der größte Online-Anbieter im Geschäft mit dem Endverbraucher.
Fiel die Umsatzentwicklung zufriedenstellend aus, so konnte der Konzern beim Ergebnis richtig glänzen. Der Jahresüberschuss stieg um satte 15,9 Prozent von 276,5 auf 321,1 Millionen Euro. Angesichts der erzielten Erfolge ist es nicht verwunderlich, dass der Konzern auch weiterhin in den Ausbau des E-Commerce investieren will. Zuletzt eröffneten die Hamburger bereits den neuen Online-Modeshop „Yalook“. Weitere Investitionsschwerpunkte sind der stationäre Einzelhandel, mit dem Otto vor allem im Ausland präsent ist, und das Dienstleistungssegment.
Das insgesamt positive Gesamtbild rundete die aktuelle Umsatzentwicklung ab. Für das erste Quartal des laufenden Geschäftsjahres 2009/2010, das am 31. Mai endete, meldete die Otto Group eine leichte Umsatzsteigerung. Vorstandschef Schrader blickt dann auch entsprechend optimistisch in die Zukunft – auch wenn Unsicherheiten bleiben: „Wir werden uns auch im laufenden Geschäftsjahr trotz der Wirtschaftskrise erfolgreich behaupten und erheblich in E-Commerce, Stationärgeschäfte und Services investieren. Aufgrund des sehr unklaren gesamtwirtschaftlichen Umfelds wäre eine Prognose für Umsatz und Ertrag der Otto Group im laufenden Geschäftsjahr allerdings nicht seriös,“ so Schrader.