Otto: Millionen für Vertriebsausbau

Der Versandhändler Otto will mithilfe eines Millionen teuren Investments seine Vertriebsstrukturen ausbauen und seinen Lagerlogistik-Standort im Sachsen-Anhaltinischen Haldensleben signifikant vergrößern.

Wie das Unternehmen mitteilte, soll der dafür veranschlagte Betrag im hohen zweistelligen Millionenbereich liegen. Deutlich erhöhen will Otto vor allem die Kapazitäten im Wareneingang und im Hochregallager sowie in der Kommissionierung. Darüber hinaus soll ein neu zu errichtendes Multichannel-Gebäude entstehen, „das den logistischen Anforderungen der drei Vertriebskanäle Internet, Katalog und Stationärgeschäft gleichermaßen Rechnung trägt“.

Durch diese Investition schaffe man am Standort Haldensleben bis Mitte 2011 mehrere Hundert neue Arbeitsplätze, so das Unternehmen weiter. Dabei hat das Versandhaus bereits zwischen 1994 und 2004 insgesamt rund 400 Millionen Euro in den Standort Haldensleben investiert und ist mit aktuell rund 1.800 Mitarbeitern einer der wichtigsten Arbeitgeber in der Region.

Nun wird jedoch nochmals ordentlich nachgelegt. „Für den nun geplanten vierten Bauabschnitt sollen erneut bis zu 90 Millionen Euro in den Standort investiert werden,“ versprach Otto-Finanzvorstand Jürgen Schulte-Laggenbeck im Beisein eines sichtlich stolzen Landeswirtschaftsministers Reiner Haseloff. Zudem kündigte Otto an, mit dem geplanten Ausbau schnellstmöglich beginnen zu wollen. Eine Sofortinvestition von 50 Millionen Euro sei bereits verabschiedet, „für die übrigen 40 Millionen läuft das Entscheidungsverfahren“, so Schulte-Laggenbeck weiter.

Erreichen will das Unternehmen mit der weiteren Zentralisierung seines Vertriebssystems vor allem eine schnellere Abwicklung der Bestellungen, vor allem die der ungeduldigen Internet-Kundschaft. So habe die Marktentwicklung im Distanzhandel – und hier insbesondere im Online-Handel – für die Zukunft eine stärkere Anpassung der Logistikprozesse erfordert. Mittelfristig plane man daher, die Kunden ohne Aufpreis innerhalb von 24 Stunden beliefern zu können, so Otto.

Um dies erreichen zu können, bündelt die Otto Group ihre Warenauslieferung nun in geografisch zentraler Lage. Durch den vierten Bauabschnitt in Haldensleben sollen im Wareneingang und im Hochregallager sowie in der Kommissionierung Engpässe beseitigt und zusätzliche Kapazitäten geschaffen werden, die die Durchsatzleistung noch einmal deutlich steigern. Außerdem soll gewährleistet werden, dass retournierte Ware automatisch dem Warenfluss in Haldensleben und damit speziellen Arbeitsplätzen in der Kommissionierung zugeführt werden. In der so genannten Packerei schließlich entstünden zur Anpassung an größere Volumina weitere großvolumige Rutschen, in denen die fertig sortierten Artikel einer Sendung gesammelt würden, so das Unternehmen.

Foto: Otto Group