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Otto setzt auf nachhaltige Baumwolle

Von FashionUnited

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Das Hamburger Versandhandelsunternehmen Otto will bis 2020 nur noch nachhaltig erzeugte Baumwolle für Produkte seines Sortiments verwenden. Derzeit macht dieser Anteil nur rund 15 Prozent aus. Im Vergleich zu Bio-Baumwolle, bei deren

Herstellung komplett auf Pestizide verzichtet wird, wird nachhaltig erzeugte Baumwolle ohne künstliche Bewässerung angebaut; Pestizide und Düngemittel werden jedoch verwendet, allerdings effizienter. Kritische Stimmen wie die von Greenpeace zum Beispiel halten dagegen, dass der größer werdende Anteil nachhaltig angebauter Baumwolle die Chancen für Bio-Baumwolle schmälere, da Unternehmen sich lieber an Mindeststandards hielten, statt mit Bio-Baumwolle den ganzen Schritt zu tun.

Aber
immerhin ist nachhaltig erzeugte Baumwolle ein Schritt in die richtige Richtung. Der Initiative ‘Cotton made in Africa’, für die Otto sich entschieden hat, gehören etwa 437.000 Kleinbauern in insgesamt sechs afrikanischen Ländern (Benin, Burkina Faso, Elfenbeinküste, Malawi, Mosambique und Zambia) an und produzieren derzeit rund 12 Prozent der gesamten afrikanischen Baumwollproduktion. Außer den oben beschriebenen Maßnahmen verzichten sie auf den Einsatz von Maschinen und sparen so rund 18.000 Liter Wasser pro Kilo Baumwolle und circa 70 Prozent der Treibhausgasemissionen. Angesichts von 257.000 Tonnen produzierter Rohbaumwolle pro Jahr, ist dies eine gewaltige Einsparung.

“Wir haben uns intensiv damit beschäftigt, wie wir unser Engagement ausbauen können”, sagte Otto-Bereichtsvorstand Michael Haller. “Im Fokus steht die gesamte Kette vom Produzenten bis zum Kunden.” Wer gezielt nachhaltige Produkte bei Otto bestellen möchte, muss nur das Stichwort “Ecorepublic” eingeben, unter dem seit 2009 all jene Artikel zusammengefasst sind, zum Beispiel Kleidungsstücke aus nachhaltig angebauter Baumwolle, Möbel aus nachhaltiger Forstwirtschaft, energiesparende Elektrogeräte oder Schuhe mit Naturkautschuksohlen.

Obwohl Kunden laut Johannes Merck, dem Otto-Beauftragten für diesen Bereich, “grundsätzlich … gern sozialverträgliche und umweltfreundliche Produkte kaufen”, sind sie (noch) nicht bereit, für diese Artikel mehr Geld auszugeben. Zur Zeit kostet ein Rohstoff aus nachhaltigem Anbau ungefähr 10 bis 15 Prozent mehr – Extrakosten, die noch durch Subventionen wie zum Beispiel durch die Bill-und-Melinda-Gates-Stiftung abgedeckt werden.

Auf lange Sicht soll ‘Cotton made in Africa’ aber ohne Zuschüsse auskommen und sich auf dem Weltmarkt behaupten. Dafür will die von Otto-Aufsichtsrat Michael Otto gegründete Stiftung ‘Aid by Trade’sorgen, die ‘Cotton made in Africa’ unterstützt. “Wir kommen aus dem Business-Bereich, nicht aus dem Öko-Bereich,” erklärte Merck. Außerdem würde der Einstieg weiterer Großunternehmen helfen und die Initiave bekannter machen.Vielleicht lassen sich diese ja von dem Beispiel Otto und anderen deutschen Unternehmen wie Puma, Tchibo, Rewe, S.Oliver und Tom Tailor inspirieren.

Foto: Cotton made in Africa
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