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Otto trennt sich von Zara

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Von FashionUnited

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Der Hamburger Versandhändler Otto will seine Anteile an der spanischen Modekette Zara abgeben und so ganz aus dem Unternehmen aussteigen. Ein Artikel im Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ berichtete am Montag erstmals von Insider-Informationen

wonach Otto seine 22-prozentige Beteiligung an der Zara Deutschland GmbH abgeben wolle. Als Grund für den Rückzug wird vermutet, dass die Spanier ihre deutsche Tochter von einer GmbH in eine niederländische B.V. & Co. KG umwandeln wollen. Diese Unternehmensform würde es Zara ermöglichen, dass der Betriebsrat keinerlei Mitbestimmungsrecht mehr hat.

Für Otto könnte sich dieser doch recht fragwürdige Umgang mit der Belegschaft zum PR-Desaster entwickeln, vor allem in Zeiten, in denen die Verbraucher durch Horror-Geschichten über Textildiscounter wie zuletzt Kik sensibel auf jeden Verdacht der Ausbeutung reagieren.

Nachdem die Spiegel-Meldung zunächst von keinem der beteiligten Unternehmen kommentiert wurde, kam am späten Montagnachmittag die Reaktion aus Spanien. Die Zara-Mutter Inditex bestätigte darin den Rückzug der Otto Group, begründete diesen jedoch mit einer „planmäßigen Beteiligung von 100 Prozent“ des Inditex-Konzerns an seinen deutschen Tochtergesellschaften. Man habe damit lediglich umgesetzt, was bereits 1998 im Rahmen des Joint-Venture Vertrags mit Otto beschlossen worden sei, heißt es aus dem Firmensitz in Barcelona. Demnach sei von Anfang an klar gewesen, dass sich Otto nach einem bestimmten Zeitraum wieder aus dem Geschäft zurückziehe.

Der erste Schritt dieser Planungen sei bereits 2006 vollzogen worden, als die bis dahin bestehende Beteiligung der Otto Group an Massimo Dutti Deutschland bereits an Inditex zurückgegangen war. Die Übernahme der bei Otto verbliebenen Minderheitsbeteiligung ihrer deutschen Tochter Zara Deutschland schließe jetzt den vorgesehenen Prozess bei Inditex ab.

Mutmaßungen über einen Rückzug der Hamburger aufgrund der neuen Unternehmensform weisen die Verantwortlichen zurück, zumal auch andere Modeketten wie H&M oder Esprit die niederländische B.V. im Namen tragen. Ein Zara-Sprecher bezeichnete die Gerüchte gegenüber dem Spiegel daher als „weit hergeholt“. Die Vermutung bleibt wohl jedoch weiter im Raum, zumindest so lange, bis sich auch die Otto Group zu dem Vorfall äußern wird.

Inditex will sein deutsches Filialnetz, das aktuell aus 72 Zara- und Massimo Dutti-Geschäften besteht, nun im Alleingang weiter ausbauen. Das Unternehmen, das hierzulande rund 2.800 Mitarbeiter beschäftigt, will zudem am 2. September einen Online-Store ans Netz bringen und prüft eigenen Angaben zufolge „für den anstehenden Markteintritt weiterer Konzepte den effektivsten Ansatz“. Ein allzu umtriebiger Betriebsrat hätte dabei sicherlich lästig werden können.

Foto: Zara

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