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Produktpiraterie bleibt Gefahr für deutsche Industrie

Von FashionUnited

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Produktfälschungen schaden den deutschen Unternehmen stärker als angenommen. Wie die Prüfungs- und Beratungsgesellschaft Ernst & Young in einer Umfrage herausfand, beläuft sich der Schaden für die deutsche Industrie jährlich

auf rund 50 Milliarden Euro. 79 Prozent der deutschen Unternehmen werden mehrmals im Jahr Opfer von Produktfälschungen.

Zu

den Klassikern der Fälscherindustrie gehören weiterhin Handtaschen und Uhren von fliegenden Händlern. Das Spektrum der Plagiate hat sich in der Vergangenheit jedoch deutlich erweitert. “Es gibt kaum noch ein Produkt, das vor Fälschungen sicher ist”, sagt Stefan Heißner, Leiter der Abteilung Fraud Investigation & Dispute Services bei Ernst & Young. Hinter der Fälschungsindustrie stehen keine Einzelhändler, sondern oft kriminelle Netzwerke, die kaum aufgedeckt werden können. Bei Logistikunternehmen vor Ort würden gefälschte Waren neu verpackt, ihre Herkunft unkenntlich gemacht oder mit Originalprodukten vermischt. Eine lückenlose Aufdeckung der Transportwege sei auf diese Weise kaum mehr möglich. “Die schiere Masse der gefälschten Waren erlaubt den Zollbehörden im Normalfall nur Stichproben. In vielen Ländern kommt bei Behören und Mitarbeitern auch noch die Korruption hinzu, die eine effektive und unabhängige staatliche Kontrolle verhindert”, sagt Heißner. Man müsse deshalb davon ausgehen, dass die meisten Fälschungen ihren Zielmarkt erreichen.

Zur Bekämpfung der Fälschungsindustrie sehen die Unternehmen nicht zuletzt die Politik in der Pflicht. 86 Prozent der Befragten sehen hier Handlungsbedarf. Nicht nur die Verbraucher, sondern auch Politik und Justiz hätten das Gefahrenpotenzial der Produktpiraterie für die deutsche Wirtschaft noch nicht voll erkannt. Ein erster Schritt wären laut Ernst & Young verbesserte EU-weite gesetzliche Schutzbestimmungen und eine gezielte Aufklärungsarbeit in der Öffentlichkeit.

Foto: Rainer Sturm/pixelio.de

Ernst & Young