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Puma bald nicht mehr an der Börse?

Von FashionUnited

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Für den herzogenauracher Sportartikelkonzern Puma ist das so genannte „Sportjahr 2008“ bereits in vollem Gange. Derzeit ist das Unternehmen als stärkster Ausrüster beim Africa Cup of Nations vertreten, dem afrikanischen Pendant zur ebenfalls in diesem Jahr

stattfindenden Fußballeuropameisterschaft. Noch bis zum 10. Februar ringen Teams wie die Elfenbeinküste, Ghana oder Marokko um die begehrte Trophäe, allein zehn der 16 teilnehmenden Nationalmannschaften werden dabei von Puma ausgestattet.

Puma geht es also glänzend, hat mit Italien den aktuellen Fußballweltmeister unter Vertrag, startet mit einem eigenen Boot in das prestigeträchtige „Volvo Ocean Race“ und fährt mit seinen auf Lifestyle ausgerichteten Schuh- und Apparel-Kollektionen Rekordergebnisse für den neuen Eigentümer PPR ein. Zeitz könnte sich also zufrieden zurücklehnen, in aller Ruhe weiter satte Gewinne einfahren und es sich mit seinem frisch verlängerten Arbeitsvertrag richtig gemütlich machen. Aber Zeitz ist eben nie zufrieden. Er sieht sich selbst gerne als Visionär, will mit zukunftsweisenden Ideen punkten und den Konzern so mittelfristig zu einem ernstzunehmenden Konkurrenten für die globalen Marktführer Nike und Adidas machen.

Die neueste Idee des Firmenstrategen, der eng mit dem Hauptaktionär Pumas, dem französischen Luxusgüterkonzern PPR verbunden ist, lautet: Rückzug von der Börse. Da PPR aktuell bereits 64 Prozent der Puma-Anteile besitzt und plant, weitere Aktien zu übernehmen, stelle sich die Frage, ob eine Börsennotierung weiter Sinn mache, sagte Zeitz nun der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“. In ihrer Montagsausgabe spricht der Konzernchef erstmals aus, was lange für undenkbar erschien: „Ob börsennotiert oder nicht - an meiner Arbeit und an unserer Strategie würde sich nichts ändern“ so Zeitz. Auch mit dem Einstieg von PPR habe sich die Unternehmensführung nicht verändert. „Wir haben uns noch nie an Quartalen und kurzfristigen Erfolgen orientiert. Indirekt würden wir ohnehin an der Börse verbleiben, weil PPR dort notiert ist.“

Auch der Hinweis, dass Zeitz selbst in den letzten Jahren mit seinen Aktienoptionen stark von dem gestiegenen Kurs der Puma-Aktien profitiert habe, scheint für den Vor- und Querdenker kein Argument pro Börse zu sein. „Die Höhe des Verdiensts beeinflusst ja nicht die Art der Unternehmensführung. Ich führe ein Unternehmen nicht, um mit Aktienoptionen Geld zu verdienen, sondern so, wie ich es für richtig halte“ so Zeitz.

Und da gibt es trotz traumhafter Umsatzentwicklung und steigender Börsenkurse, trotz Fußball-EM, Ocean Race und Olympischen Spielen noch einiges für ihn zu tun. Derzeit größte Baustelle im schillernden Puma-Land: Das USA-Geschäft. Hier ist der Umsatz in den ersten drei Quartalen 2007 um zehn Prozent eingebrochen. Eine Situation, die Zeitz im „FAZ“-Interview eher einsilbig kommentiert. Das Marktumfeld sowie das getrübte Konsumklima in den Vereinigten Staaten blieben weiterhin herausfordernd, er hoffe aber auf eine Besserung. Ob diese jedoch wie vorgesehen schon zum Ende des ersten Quartals 2008 eintreten wird, lässt Zeitz allerdings bewusst offen.

Foto: Puma

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