PVH: starkes Quartal trotz roter Zahlen
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Am deutlichsten machte sich der Effekt der Warnaco-Übernahme bei Calvin Klein, einer der beiden Hauptmarken des Konzerns, bemerkbar: Deren Umsatz stieg gegenüber dem Vorjahresquartal bereinigt um kleinere Einmaleffekte von 262 auf 638 Millionen US-Dollar. Warnaco hatte zuvor die umsatzträchtige Linie Calvin Klein Jeans sowie die Unterwäsche der Marke in Lizenz produziert, nach der Übernahme wurden diese Produktgruppen in das Kerngeschäft integriert. Erfolgreich war Calvin Klein im eigenen Einzelhandel in Nordamerika: Trotz des ungewöhnlich kalten Wetters stieg der Umsatz um vier Prozent. In Europa sanken die Erlöse der Marke, insbesondere aufgrund schwacher Geschäfte mit Jeans in den Krisenländern Italien und Spanien.
Tommy Hilfiger, die zweite Hauptmarke des Konzerns, steigerte ihren Umsatz um fünf Prozent auf 811 Millionen US-Dollar. Auch sie konnte in Nordamerika aufgrund des starken eigenen Einzelhandels wachsen. Im internationalen Geschäft erreichten die Erlöse das Vorjahresniveau, wobei Zuwächse in Europa von der fortgesetzten Schwäche in Japan aufgezehrt wurden.
Das Segment Heritage Brands, in dem die kleineren Konzernmarken geführt werden, profitierte ebenfalls von der Warnaco-Übernahme, da die Marken Speedo, Warner’s und Olga dieser Sparte zugeschlagen wurden. Zum Umsatzwachstum um 24 Prozent auf 491 Millionen US-Dollar trugen die Neuzugänge 126 Millionen US-Dollar bei. Die Erlöse der übrigen Marken, darunter Izod, Van Heusen und Arrow, gingen leicht zurück.
Kosten der Warnaco-Übernahme belasten das Ergebnis
Die Akquisition von Warnaco und die folgenden Kosten für die Integration der neuen Geschäftsfelder drückten das Quartalsergebnis in die Verlustzone. Der operative Gewinn (EBIT) sank von 156 Millionen US-Dollar im Vorjahr auf magere sieben Millionen US-Dollar. Unter dem Strich standen rote Zahlen: Der Nettoverlust einschließlich der Sonderausgaben belief sich auf 20,0 Millionen US-Dollar. Vor einem Jahr hatte PVH noch einen Überschuss in Höhe von 95,5 Millionen US-Dollar erzielt.Um einen besseren Vergleich zu ermöglichen, präsentierte der Konzern jedoch auch um Einmaleffekte bereinigte Ergebnisse. Die übertrafen die Erwartungen deutlich: Das bereinigte EBIT belief sich auf 241 Millionen US-Dollar und lag damit um 51 Prozent über dem Vorjahresniveau. Der bereinigte Gewinn pro Aktie stieg von 1,33 auf 1,91 US-Dollar.
Trotz der unerwartet guten Zahlen mochte die Konzernspitze sich nicht dazu durchringen, die bestehende Jahresprognose zu erhöhen. Das wäre „voreilig“ angesichts der kurzen Zeit seit der Übernahme von Warnaco und der Komplexität des laufenden Integrationsprozesses, erklärte das Unternehmen.
Foto: Calvin Klein, ©2013 Dan Lecca