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Rena Lange: Insolvenzverwalter nimmt Arbeit auf

Von FashionUnited

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Am Dienstagabend hatte das Modehaus Rena Lange Insolvenz anmelden müssen, am Donnerstag bestellte das zuständige Amtsgericht München Christian Gerloff von der Anwaltskanzlei Gerloff Liebler zum vorläufigen Insolvenzverwalter der M. Lange & Co. GmbH, die das operative Geschäft der Modemarke führt.

Das Unternehmen hatte eine Insolvenz im Regelverfahren beantragt. Gleichzeitig wurde Gerlof, der als ausgewiesener Insolvenzspezialist gilt, zum Sachwalter der Muttergesellschaft Rena Lange Holding GmbH ernannt, die einen Antrag auf Insolvenz in Eigenverwaltung gestellt hat.

Die Insolvenzanträge seien nötig geworden, „nachdem die liquiden Mittel nicht mehr ausreichten, um die Maßnahmen zur Reorganisation der Modegruppe sowie den laufenden Geschäftsbetrieb von Rena Lange zu finanzieren“, teilte Gerloffs Kanzlei mit. Das Modeunternehmen St. Emile, an dem die Rena Lange Holding seit dem vergangenen Dezember einen Mehrheitsanteil von achtzig Prozent hält, sei von der Insolvenz nicht betroffen. Dessen Geschäftsbetrieb laufe „ohne Einschränkungen“ weiter, heißt es in der Mitteilung.

Fortsetzung des Geschäftsbetriebs hat „oberste Priorität“

Gerloff führte bereits erste Gespräche mit den Geschäftsführungen beider insolventer Gesellschaften. In einem Statement erklärte er: „Oberste Priorität hat nun, dass der Geschäftsbetrieb von Rena Lange stabilisiert wird und ohne Einschränkungen weitergehen kann.“ Er werde daher „unverzüglich Gespräche mit den finanzierenden Banken und anderen wichtigen Geschäftspartnern aufnehmen, um Handel, Lieferanten und Kunden schnellstmöglich diese Sicherheit zu geben“. Danach will Gerloff zusammen mit der Geschäftsführung prüfen, „ob ein wirtschaftlich tragfähiges Zukunftskonzept erarbeitet werden kann, das auch im besten wirtschaftlichen Interesse der Gläubiger ist“.

Gerloff kündigte zudem an, „insbesondere die Auswirkungen des Insolvenzverfahrens auf die ausstehende Anleihe der Rena Lange Holding GmbH“ zu prüfen. Das Unternehmen hatte erst im vergangenen Winter eine mit acht Prozent verzinste Anleihe mit einer Laufzeit bis 2017 aufgelegt. Statt der erhofften zehn Millionen Euro nahm das Unternehmen seinerzeit allerdings nur rund 5,4 Millionen Euro ein. Mit dem Geld wurde die Übernahme von St. Emile finanziert, zudem sollte es zum Ausbau des Produktsortiments und für die internationale Expansion genutzt werden. Das Unternehmen werde nun „kurzfristig einen Vorschlag für einen gemeinsamen Vertreter der Anleihegläubiger unterbreiten“, teilte Gerloff mit.

Foto: Rena Lange

Rena Lange