Rennen um Karstadt in vollem Gang
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Wer diese sind, woher sie kommen und wie deren Angebote aussehen, verriet der Rechtsanwalt jedoch vorerst nicht. Nur so viel: Er rechne damit, in der zweiten Hälfte 2010 einen Käufer für die angeschlagene Arcandor-Tochter gefunden zu haben und bekräftigte zugleich die Zielsetzung, alle 120 Filialen an gros zu erhalten und keines der Geschäfte im kommenden Jahr schließen zu müssen. Im Kern sei Karstadt schließlich ein gesundes Unternehmen, das nach dem Insolvenzantrag im Juni 2009 sogar wieder schwarze Zahlen schreibe. Entsprechend optimistisch konstatierte Weidmann in der BamS: „Die Umsätze in den Häusern sind gut. Die Kaufhäuser sind wettbewerbsfähig. Karstadt ist zu retten.“
Genauso wichtig wie die Kostenreduzierung durch Standortschließungen und Personalabbau war für die Gewinnung von Kaufinteressenten die Zusage der aktuellen Gläubiger und Geschäftspartner, aber auch der verbleibenden Belegschaft, auf einen Großteil ihrer Forderungen zu verzichten. So sollen nicht nur rund 50 Millionen Euro an Personalkosten eingespart, sondern auch andere laufende Kosten kräftig reduziert werden können. Das Highstreet-Konsortium, dem die meisten Karstadt-Häuser gehören, stellte bereits einen Beitrag in dreistelliger Millionenhöhe in Aussicht und auch der Versandpartner DHL hat bereits Wochen üppige Zugeständnisse im Fall der Sanierung gemacht.
Ob der bereits seit Monaten als Favorit für eine Karstadt-Übernahme gehandelte Handelskonzern Metro weiter im Rennen ist, bleibt vorerst unklar. Metro hatte bislang immer betont, nur an einem kleinen Teil der 120 Filialen übernehmen und in sein Galeria Kaufhof-Konzept integrieren zu wollen.
Foto: Karstadt