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Run auf Toplagen hält weiter an

Von FashionUnited

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Trotz stagnierender, teils sogar rückläufiger Umsatzentwicklungen im Einzelhandel liefern sich die Unternehmen weiterhin einen Wettlauf um die besten Standorte in den beliebten Innenstadtregionen. Wie das Immobilienunternehmen Kemper’s Jones Lang LaSalle Retail in

einer jetzt veröffentlichten Studie belegt, ist der Markt für Einzelhandelsflächen in 1a-Lagen trotz schwacher Handelsumsätze „hervorragend in das Jahr 2008 gestartet“. So sei der Nachfragedruck im ersten Quartal 2008 im Vergleich zum Vorjahr sogar signifikant gestiegen. Auf der Grundlage eigener Recherchen und der Vermietungsmeldungen der Immobilien-Fachtitel hat das Unternehmen im Rahmen einer repräsentativen Studie für das erste Quartal 2008 in einer Stichprobe von 130 Vermietungen alle Maklerhäuser mit einer vermittelten Fläche von insgesamt 50.000 Quadratmetern untersucht. Fazit der Experten: Der Wettbewerb um erstklassige Flächen gewinnt weiter an Intensität.

Gefragt sind derzeit Ladenlokale in allen verfügbaren Größen. Zwar wechselten Immobilien in einer Größenordnung von 100 bis 250 Quadratmetern Verkaufsfläche am häufigsten die Mieter, aber auch der Bereich über 500 Quadratmeter erfreut sich weiterhin großer Beliebtheit. Auslöser für den anhaltenden Run auf teure Standorte trotz rückläufiger Umsätze sieht Kemper’s in dem starken Verdrängungswettbewerb, dem die Marken ausgesetzt sind. In der Tat sehen mittlerweile vor allem die großen Lifestyle-Brands in den beliebten City-Lagen ein geeignetes Umfeld zur Imagebildung und versuchen, mittels durchdesignter Flagship-Stores an die sich dort tummelnden Multiplikatoren heranzukommen. Dies hat zur Folge, dass die Gegenden wie beispielsweise rund um den Hackeschen Markt in Berlin oder an der Münchener Maximilianstraße einen wahren Boom erfahren, der weitere Firmen anlockt. Kein Wunder also, dass sich so auch die Preisspirale weiter dreht und dabei immer mehr an Fahrt aufnimmt.

Gerhard K. Kemper, Geschäftsführer Kemper’s unterstützt diese These, indem er feststellt: „Der Verdrängungswettbewerb in Deutschlands 1a-Lagen gewinnt besonders in den Branchen Textilien, Bücher, Schuhe und Telekommunikation weiter an Schärfe. Erfolgreiche und bonitätsstarke Konzepte treiben ihre Expansion voran und konzentrieren sich dabei auf erstklassige Einkaufsstraßen. Dies erklärt die sehr gute und im Vergleich zum Vorjahr gestiegene Flächennachfrage im ersten Quartal 2008.“ Und ein Ende des Trends scheint derzeit nicht absehbar, im Gegenteil: „Vor dem Hintergrund einer leicht verbesserten Konsumstimmung rechnen wir auch für den weiteren Verlauf des Jahres mit einem florierenden Vermietungsmarkt“ so Kemper.

Florieren dürften die Geschäfte durch die hohen Mietpreise jedoch vor allem in der Immobilienbranche. Der Hauptverband des Deutschen Einzelhandels (HDE) rechnet für das Gesamtjahr zwar mit einer leichten Umsatzsteigerung um zwei Prozent, bleibt angesichts explodierender Mieten und verschärften Wettbewerbsbedingungen jedoch weiter skeptisch, was die Geschäftsentwicklung seiner Mitglieder angeht.

Sollte sich der Verdrängungswettbewerb in den Toplagen der Ballungszentren weiter fortsetzen oder gar verschärfen, droht den betroffenen Regionen auf lange Sicht ein Dasein als Marken-Ghettos mit musealem Charakter. Die Vielfalt aus angesagten Brands, kleinen Designer-Läden und Manufakturen scheint dagegen zum Auslaufmodell zu werden.

Foto: Deutsche Euroshop / City-Galerie Wolfsburg www.kempers.net

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