• Home
  • V1
  • Leads
  • Russland: Hoffnungsträger oder Problemfall?

Russland: Hoffnungsträger oder Problemfall?

Leads
Von FashionUnited

Wird geladen...

Scroll down to read more

Viele deutsche Bekleidungsunternehmen setzen seit Jahren große Hoffnungen in den russischen Markt. Zwischenzeitlich waren die Folgen der weltweiten Finanz- und Wirtschaftskrise dort deutlich zu spüren, mittlerweile ist aber wieder ein

Aufwärtstrend zu beobachten. Auf dem Branchentreff „Export Russland“, den der Verband GermanFashion kürzlich in Düsseldorf veranstaltete, zog Reinhard E. Döpfer ein verhaltenes Zwischenfazit bezüglich der Zukunftsperspektiven. Demnach bewegen sich die Aussichten „zwischen Euphorie und Skepsis“.

Deutlich

positiv hätte sich zuletzt das Vorordervolumen der russischen Einzelhändler entwickelt. Die kumulierten Zahlen für die Saisons Herbst/Winter 2010/11 sowie Frühjahr/Sommer 2011 seien gegenüber dem „Krisenjahr“ 2009 um etwa 30 Prozent gestiegen, erläuterte der Exportberater des Verbandes. Aufgrund dieser Tendenz hätten viele deutsche Aussteller ihre Stände auf der Fachmesse Collection Première Moscow (CPM), die von der Düsseldorfer Igedo Company organisiert wird, vergrößert. Zudem gebe es „eine ganze Reihe“ neuer Aussteller aus Deutschland.

Andere Indikatoren zur Wirtschaftsentwicklung geben allerdings Anlass zur Sorge. Das russische Bruttoinlandsprodukt werde im kommenden Jahr weniger stark wachsen als erwartet, auch die Kaufkraftsteigerung sei nicht ausreichend, erläuterte Döpfer. Zudem hat sich die Einzelhandelsstruktur aufgrund der Wirtschaftskrise für deutsche Exporteure unvorteilhaft gewandelt. „Auf der Seite des russischen Modeeinzelhandels hat sich in den vergangenen drei Jahren die Wettbewerbsintensität dramatisch verändert. Russische und ausländische Filialisten konnten ihre Flächenexpansion dynamisch vorantreiben, während der inhabergeführte Multilabel-Fachhandel eingebrochen ist“, erklärte der Experte.

Angesichts dieser Unwägbarkeiten könnte es trotz der guten Auftragszahlen ein böses Erwachen geben: „In der Retail-Saison Frühjahr/Sommer 2011 könnte sich durchaus herausstellen, dass die Händler zu viel Vororderware gekauft haben. Dies hätte im Sommer 2011 zur Folge, dass sich die im Sommer 2010 weitgehend abgebauten Läger an unverkaufter Ware aus der Krisenzeit wieder aufblähen und eine neue Welle hoher Preisabschriften eintreten könnte mit negativen Auswirkungen auf die Vororderbereitschaft für die Saison Frühjahr/Sommer 2012“, so Döpfers Befürchtung.

Foto: Igedo Company / CPM

CPM
GermanFashion
IGEDO
Modemesse