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Sandstrahlen von Jeans immer noch verbreitet

Von FashionUnited

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Nachdem die Praxis des Sandstrahlens von Jeans (‘sandblasting’ auf Englisch) 2004 verboten wurde, nachdem eine Verbindung zwischen der Lungenkrankheit Silikose oder Staublunge und Arbeitern, die die Methode benutzten, um

Jeans einen getragenen Look zu geben, nachgewiesen wurde, hat ein neuer Bericht jetzt Beweise gefunden, dass Sandstrahlen in mindestens fünf Bekleidungsfabriken im Süden Chinas, die Jeans für große internationale Marken herstellen, immer noch gang und gäbe ist.

Der von den Arbeitsrechtsorganisationen Students and Scholars Against Corporate Misbehaviour (SACOM), der Kampagne für Saubere Kleidung (CCC), War on Want und IHLO, des Hongkonger Büros der internationalen Gewerkschaftsbewegung in Auftrag gegebene Bericht “Breathless for blue jeans. Health hazards in China’s denim factories” wurde gestern veröffentlicht. Er basiert auf etwas 170 Interviews mit chinesischen Arbeitern in sechs Bekleidungsfabriken in Guangzhou im Süden Chinas, der drittgrößten Stadt des Landes und Zentrum der Jeansherstellung.

Jeans werden immer noch sandgestrahlt

Die
Arbeiter bestätigten, dass sie die Technik des Sandstrahlens an Jeans vornehmen mussten, einige sogar für große internationale Bekleidungsmarken. Sie mussten die Jeans per Hand mit Druckluftpistolen abstrahlen, die mit Sand gefüllt waren (siehe Fotos), ausgestattet mit wenig oder keiner Schutzkleidung, oft bis zu 15 Stunden am Tag. Dafür verdienten sie zwischen 2000 und 7000 Yen (258 und 890 Euro) pro Monat für die Behandlung von 500 bis 600 Paar Jeans auf diese Weise.

Bereits 2004 hatte ein türkischer Arzt die Verbindung zwischen dem Sandstrahlen und Silikose hergestellt, einer unheilbaren Lungenkrankeit, die durch das Einatmen winzig kleiner Silica-Partikel (einem im Sand vorkommendes Mineral) ausgelöst wird. Wie man sich vorstellen kann, fliegen beim Sandstrahlen mehr als genug durch die Luft und werden von den Arbeitern eingeatmet. Daraufhin verbaten Marken wie Armani, Levi Strauss, Benetton, Mango und Burberry bereits 2004 das Sandstrahlen von Jeans; 2009 sogar die Türkei als eines der wichtigsten kleidungsproduzierenden Länder. Die Kampagne ‘Killer Jeans’ im Jahr 2010 überzeugte 40 weitere große Jeansmarken, das Sandstrahlen zu verbieten.

Arbeitsrechtler
fordern ein weltweites Verbot

Arbeitsrechtler hatten jedoch ihre Zweifel daran, dass die Methode ganz verschwunden war; stattdessen vermuteten sie, dass Sandstrahlen einfach in Länder mit lockeren Regelungen wie Bangladesch, Pakistan, China und Teilen Nordafrikas abgewandert war. Der aktuelle Bericht und ein im Jahr 2012 von der Kampagne für Saubere Kleidung veröffentlichter (“Deadly Denim – sandblasting in the Bangladesh garment industry”) haben diese Vermutung bestätigt.

Da freiwillige Verbote fast ein Jahrzehnt nach der Feststellung der Gesundheitsgefahr durch Sandstrahlen fast erfolglos geblieben sind, verlangen der Bericht und die hinter ihm stehenden Organisationen ein “zwingendes weltweites Verbot des Sandstrahlens für die Bekleidungsindustrie, zusammen mit dem Training in allen anderen Endbearbeitungstechniken” (z.B. das manuelle Abreiben der Jeans mit Sandpapier oder die ‘Oberflächenaktivierung’ bei der die Jeans vor dem Färben gewaschen wird). Am einfachsten wäre es, wenn sandgestrahlte Jeans aus der Mode kämen, denn mal ehrlich, wer will schon fragwürdigen Chic zu diesem Preis?

Fotos: Arbeiter beim Sandstrahlen von Jeans / Breathless for blue jeans / SACOM
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