Die Finanzkrise hat den Einzelhandel in den USA weiter fest im Griff. Namhafte Bekleidungsunternehmen mussten im September erneut massive Umsatzrückgänge hinnehmen. Schon seit Monaten geben sich die Konsumenten aufgrund der wirtschaftlichenUnsicherheiten ausgesprochen sparsam. Während niedrigpreisige Discounter wie Wal-Mart davon profitieren und solide Zuwächse verzeichnen können, verkaufen die großen Bekleidungsketten deutlich weniger.
Schwer getroffen hat es etwa den Modefilialisten Gap Inc. Wie der Konzern am Donnerstag mitteilte, gingen die Umsätze im September verglichen mit dem Vorjahresmonat um 6 Prozent von 1,43 auf 1,34 Milliarden US-Dollar zurück. Auf vergleichbarer Fläche gaben sie gar um 11 Prozent nach. Während der flächenbereinigte Umsatzrückgang bei Gap North America (-3 Prozent) und Banana Republic (-4 Prozent) noch im Rahmen blieben, verlor die Marke Old Navy gleich 24 Prozent. Nur im internationalen Geschäft konnte Gap ein leichtes Plus von 3 Prozent auf vergleichbarer Fläche verbuchen. In den ersten acht Monaten des Jahres sanken die Umsätze des Konzerns damit um 5 Prozent von 9,85 auf 9,36 Milliarden US-Dollar. Flächenbereinigt gingen sie um 10 Prozent zurück. Durch strikte Kostensenkungen konnte Gap trotz des Abwärtstrends zuletzt zumindest beim Ergebnis überzeugen.
Schlecht sieht es zurzeit auch beim Trend-Label Abercrombie & Fitch aus. Der gleichnamige Bekleidungskonzern gab ebenfalls am Donnerstag bekannt, dass er im September einen Umsatzrückgang um 7 Prozent von 297,4 auf 275,4 Millionen US-Dollar hinnehmen musste. Auf vergleichbarer Fläche brachen die Umsätze gleich um 14 Prozent ein. Dabei kam die Hauptmarke Abercrombie & Fitch mit einem Minus von 7 Prozent noch halbwegs glimpflich davon. Die übrigen Vertriebslinien abercrombie (-20 Prozent), Hollister Co. (-20 Prozent) und Ruehl (-24 Prozent) erlebten hingegen einen regelrechten Absturz. Mike Jeffries, CEO und President of the Board des Konzerns, begründete die Horrorzahlen mit der „außergewöhnlichen makroökonomischen Notlage“. Er warnte, dass der Gewinn pro Aktie im zweiten Halbjahr die aktuelle Prognose deutlich verfehlen dürfte.
Abwärts ging es im September auch mit Limited Brands, dem Mutterkonzern der Wäscheketten La Senza und Victoria’s Secret: Er meldete am Mittwoch einen Umsatzrückgang von 713,2 auf 673,4 Millionen US-Dollar. Auf vergleichbarer Fläche lag das Minus bei 6 Prozent.