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Spanische Mode erholt sich langsam von der Krise

Von FashionUnited

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Die spanische Mode kommt nur langsam aus dem Stillstand heraus, der von der Wirtschaftskrise verursacht wurde. Der stagnierende Inlandskonsum wirkte sich für die kleinen Unternehmen verheerend aus, aber die großen Motoren

der Branchen weisen bereits wieder einige positive Zahlen aus.

Dennoch schwingt in den Umsätzen noch immer das Echo der Krise mit, wobei die Branche nach den Daten des Verbands der spanischen Textilindustrie Consejo Intertextil im Jahr 2009 einen Rückgang um 15,7 Prozent erlitt. Der Hauptgrund liegt in der Schwäche des Inlandskonsums. Bei den Exporten verzeichnet die Textilindustrie eine klare Erholung um 9,5 Prozent, obwohl die Ausfuhr im Bereich der Bekleidung nach Angaben des Informationszentrums für das Textil- und Bekleidungsgewerbe (Cityc) weiter stagniert. Die Vorhersagen zur Entwicklung der Exporte gehen nach Einschätzungen der Cityc in Richtung auf eine leichte Erholungstendenz, „was die Überwindung der schwierigsten Phase der Krise und eine Verbesserung der Wettbewerbsbedingungen der spanischen Unternehmen widerspiegelt“.

Auf der Ebene der Modesalons konnte die letzte Auflage der Modemesse „The Brandery“ in Barcelona gegenüber der Veranstaltung im Sommer eine Zunahme der Zuschauerzahlen um 57 Prozent verzeichnen und um 14 Prozent im Vergleich zum vergangenen Winter. Die befragten Aussteller zeigten sich im Allgemeinen mit dem Verlauf der Messe zufrieden. Dennoch konnte die von der Organisation prognostizierte Zahl von 17.000 Besuchern nicht erreicht werden. Die Internationale Messe für Kinder- und Jugendmode in Valencia (FIMI) vom vergangenen Juni schloss nach Angaben ihrer Organisatoren „inmitten einer erneuerten Hoffnung der Branche“, und mit Blick auf die neue Feriensaison und Messen wie die Modacalzado+Iberpiel zeichnen sie „einen optimistischen Ausblick“. Die letzte Auflage einer anderen wichtigen Messe in Spanien, des Internationalen Madrider Modesalons, endete mit einer sehr vorteilhaften Bilanz.

Inzwischen deuten die Ergebnisse der großen Modeketten auf ein Wachstum hin, das nicht notwendigerweise aus dem Inlandskonsum herrührt, das aber gleichwohl ihr Geschäft stabilisiert. So stieg etwa der Umsatz der Gruppe Inditex zwischen dem 1. Februar und dem 17. Juni 2010 um 13 Prozent.
Mango wird die Zahl der Filialen des Unternehmens in den nächsten fünf Jahren von 1.400 auf 3.000 erhöhen und hält weiter am Plan zur Errichtung eines Outlets mit einer Fläche von 10.000 Quadratmetern fest. Die Wachstumsvorhersagen der Firma Desigual für 2010 belaufen sich auf einen Umsatz von 450 Millionen Euro, was gegenüber dem vergangenen Geschäftsjahr eine Steigerung um 50 Prozent bedeutet.

Die Mehrzahl der in Spanien tätigen ausländischen Unternehmen können ihre Positionen halten und setzen deshalb auf eine rasche Erholung der Wirtschaft. „Wir haben in Spanien 26 Franchisenehmer und sind bestrebt, uns mit den bestehenden und mit neuen Franchisepartnern auszudehnen“, sagte Peter Dankaerts, der für den Vertrieb in Spanien, Italien und Portugal zuständige Verkaufsdirektor von G-Star. „Die Wachstumsperspektiven sind gut und wir denken, dass wir bis 2015 eine Zahl von 80 Franchisenehmern erreichen werden“, fügte er hinzu. Die Kette Primark konnte ihrerseits im Jahresverlauf einen Zuwachs von 17 Prozent verzeichnen, jedoch haben andere, wie die River Island, die Türen ihres Geschäfts in Barcelona geschlossen.

Die Designer werden von der Krise „wie alle anderen in der Branche in Mitleidenschaft gezogen, einige Läden wurden geschlossen, andere neu eröffnet. Alma Aguilar und Lemoniez in Madrid und Ailanto in Barcelona sind Beispiele hierfür, exquisite Designergeschäfte unter der unmittelbaren Geschäftsführung des Modeschöpfers und mit einem Produkt zu einem erschwinglichen Preis“, erklärt Modesto Lomba, der Präsident der Vereinigung der Modeschöpfer Spaniens (Acme). Der Designer Custo Dalmau erkennt an, dass keine guten Zeiten herrschen. „Es ist klar, dass es eine Krise gibt und dass Spanien stark betroffen ist, aber man muss seine Prioritäten klar gesetzt haben. Ich mache bereits seit fünf Jahren eine Modeschau in Barcelona und ich werde damit weitermachen“, erklärte der Modeschöpfer.

Für die neuen Designer ist die Situation noch schwieriger, wie etwa für Zazo&Brull, die behaupten, dass die Krise einen „drastischen Preisverfall bei den Produkten und das Verschwinden der schwächeren Unternehmen“ herbeigeführt hat. Dennoch hat die Marke ihre Strategie geändert, in Barcelona ihre erste Direktverkaufsstelle mit einem „mehr als zufriedenstellenden“ Ergebnis eröffnet und die Suche nach neuen internationalen Märkten begonnen.

Von unserem Korrespondenten in Barcelona

Crisis
Inditex
The Brandery