Spanische Mode erholt sich langsam von der Krise
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Dennoch schwingt in den Umsätzen noch immer das Echo der Krise mit, wobei die Branche nach den Daten des Verbands der spanischen Textilindustrie Consejo Intertextil im Jahr 2009 einen Rückgang um 15,7 Prozent erlitt. Der Hauptgrund liegt in der Schwäche des Inlandskonsums. Bei den Exporten verzeichnet die Textilindustrie eine klare Erholung um 9,5 Prozent, obwohl die Ausfuhr im Bereich der Bekleidung nach Angaben des Informationszentrums für das Textil- und Bekleidungsgewerbe (Cityc) weiter stagniert. Die Vorhersagen zur Entwicklung der Exporte gehen nach Einschätzungen der Cityc in Richtung auf eine leichte Erholungstendenz, „was die Überwindung der schwierigsten Phase der Krise und eine Verbesserung der Wettbewerbsbedingungen der spanischen Unternehmen widerspiegelt“.
Inzwischen deuten die Ergebnisse der großen Modeketten auf ein Wachstum hin, das nicht notwendigerweise aus dem Inlandskonsum herrührt, das aber gleichwohl ihr Geschäft stabilisiert. So stieg etwa der Umsatz der Gruppe Inditex zwischen dem 1. Februar und dem 17. Juni 2010 um 13 Prozent.
Mango wird die Zahl der Filialen des Unternehmens in den nächsten fünf Jahren von 1.400 auf 3.000 erhöhen und hält weiter am Plan zur Errichtung eines Outlets mit einer Fläche von 10.000 Quadratmetern fest. Die Wachstumsvorhersagen der Firma Desigual für 2010 belaufen sich auf einen Umsatz von 450 Millionen Euro, was gegenüber dem vergangenen Geschäftsjahr eine Steigerung um 50 Prozent bedeutet.
Die Designer werden von der Krise „wie alle anderen in der Branche in Mitleidenschaft gezogen, einige Läden wurden geschlossen, andere neu eröffnet. Alma Aguilar und Lemoniez in Madrid und Ailanto in Barcelona sind Beispiele hierfür, exquisite Designergeschäfte unter der unmittelbaren Geschäftsführung des Modeschöpfers und mit einem Produkt zu einem erschwinglichen Preis“, erklärt Modesto Lomba, der Präsident der Vereinigung der Modeschöpfer Spaniens (Acme). Der Designer Custo Dalmau erkennt an, dass keine guten Zeiten herrschen. „Es ist klar, dass es eine Krise gibt und dass Spanien stark betroffen ist, aber man muss seine Prioritäten klar gesetzt haben. Ich mache bereits seit fünf Jahren eine Modeschau in Barcelona und ich werde damit weitermachen“, erklärte der Modeschöpfer.
Für die neuen Designer ist die Situation noch schwieriger, wie etwa für Zazo&Brull, die behaupten, dass die Krise einen „drastischen Preisverfall bei den Produkten und das Verschwinden der schwächeren Unternehmen“ herbeigeführt hat. Dennoch hat die Marke ihre Strategie geändert, in Barcelona ihre erste Direktverkaufsstelle mit einem „mehr als zufriedenstellenden“ Ergebnis eröffnet und die Suche nach neuen internationalen Märkten begonnen.
Von unserem Korrespondenten in Barcelona