Spirit of Fashion leidet unter neuem Termin
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Trotzdem ziehen die Veranstalter eine positive Bilanz. So seien diesmal nur Einkäufer anwesend gewesen, die sich wirklich für das Portfolio der eigenwilligen Schau interessierten, Zaungäste seien der Veranstaltung fern geblieben. „Die Tatsache, dass bisher circa 20 Prozent der Besucher lediglich Neugierige waren, die von den anderen zeitgleich stattfindenden Messen kamen, bedeutet somit eine deutliche Steigerung der Effektivität“ so Spirit of Fashion-Pressesprecher Joachim Scheffler. Die Entscheidung, die Messe nur noch einmal im Jahr stattfinden zu lassen, sei aufgegangen, so dass man auch 2009 als eigenständige Veranstaltung bestehen könne.
Dabei hat das ungewöhnliche Tradeshow-Konzept tatsächlich einiges zu bieten, was anderen Messen oftmals abgeht: Der Mut zum Schrägen, zum Ungewöhnlichen, zum Schrillen. Ob Kleider im Uniformenstil der 40er-Jahre vom Berliner Label „Pony Maedchen,“ Corsagen-Schnürungen von „Arkasha Fashion“ aus Mannheim oder Gothic-Chic aus Duisburg, die Spirit of Fashion zeigt all das, was man bei anderen Messen oft vermisst, wenn man bereits den 23. Stand mit grauen Damenpullovern hinter sich gebracht hat.
So gesehen war die Tradeshow in der Arena bisher für viele Besucher der Berliner Modewoche eine willkommene Abwechslung im Tagesprogramm. Ob nun überzeugter Einkäufer oder nicht, spielt für das Flair einer Messe wie der Spirit of Fashion erst einmal keine Rolle. Vielleicht wurde bisher dort nicht ganz so effektiv geordert, dafür aber umso mehr gestaunt und gelacht – ein kaum bezahlbares Plus, das der Veranstaltung in diesem Jahr leider etwas gefehlt hat. Vielleicht sollten die Organisatoren doch noch einmal darüber nachdenken, ob eine Kopplung an die Fashion Week nicht doch die bessere Strategie ist. Mindestens 159 Menschen würden sich darüber sicherlich sehr freuen.
Foto: Spirit of Fashion