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Steigende Rohstoffpreise lösen Zukunftsängste aus

Von FashionUnited

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Die Preissteigerungen bei den Rohstoffpreisen stellen für die Textil- und Bekleidungsindustrie eins der größten Zukunftsprobleme dar. Dies fand der Verband der Nordwestdeutschen Textil- und Bekleidungsindustrie in einer Umfrage unter

seinen 260 Mitgliedsunternehmen heraus. Die Unternehmen müssen für Baumwolle teilweise bis zu 200 Prozent mehr bezahlen als 2009. Die durchschnittliche Preissteigerung liege bei 124 Prozent.

Der Branche bereitet neben Baumwolle auch der Preisanstieg bei Chemiefasern wie Polyester oder Polyamid Kopfschmerzen. Die Unternehmen melden in diesem Bereich einen Anstieg bei den Beschaffungskosten von durchschnittlich rund 25 Prozent seit 2009, in Einzelfällen sogar um bis zu 60 Prozent. Schwierigkeiten gibt es auch zunehmend beim Einkauf von Chemikalien, die für Ausrüstung, Veredlung oder Färben benötigt werden. Auch hier werden deutliche Preissteigerungen gemeldet. Als Hauptgrund wird die weltweit gestiegene Nachfrage nach Textilprodukten genannt. "Vor allem in Asien sind die Löhne deutlich angestiegen und das wirkt sich auf das Konsumverhalten der Menschen aus", sagte Justus Schmitz, Präsident des Verbandes. Hinzu kommen bei der Baumwolle die Reduzierung von Anbauflächen zugunsten rentablerer Agrarprodukte und die Verlagerung der europäischen Chemiefaserproduktion ins Ausland. In China werden nach wie vor die meiste Baumwolle und die meisten Chemiefasern produziert, allerdings wird dort zuerst der eigene Bedarf gedeckt und nur wenig exportiert. Auch Indien habe seine Baumwollausfuhren zurückgefahren.

Die europäischen Chemiefaserhersteller seien laut Schmitz nicht mehr in der Lage die speziellen Anforderungen der deutschen Textilproduzenten zu erfüllen. Er setzt sich nachdrücklich für die Lockerung von Handelshemmnissen ein und kritisiert vor allem die Zollregelung. "Es kann nicht richtig sein, dass die europäischen Hersteller durch hohe Zölle auf asiatische Chemiefasern von der EU geschützt werden, sie selber aber nicht in der Lage sind, uns angemessen zu beliefern", so Schmitz. Er befürwortet die neue Rohstoffstrategie der Bundesregierung, die die Beseitigung von Handelshemmnissen vorsehe.

Foto: Fa. Kettelhack, Rheine

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