Strenesse stellt Insolvenzantrag
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Strenesse begründete den Schritt in einer Mitteilung mit „drückende Altlasten, die die Sanierung des Unternehmens behinderten“. Der Aufsichtsrat habe „den erfahrenen Sanierungsexperten Michael Pluta von der Pluta Rechtsanwalts GmbH in den Vorstand des Modeunternehmens als Chief Restructuring Officer (CRO) berufen“, heißt es dort weiter.
Das operative Geschäft soll „uneingeschränkt fortgeführt“ werden
Das gewählte Verfahren in Eigenverwaltung ermöglicht es dem Modehaus, seine Geschäfte erst einmal selbst weiterzuführen. Das Gericht und ein Sachwalter überwachen die Sanierungsbemühungen. „Der operative Geschäftsbetrieb wird weiter uneingeschränkt fortgeführt“, bestätigte CEO Luca Strehle. Das Unternehmen hatte den Zeichnern seiner Anleihe Ende Februar erneut schwache Zahlen präsentiert: Der Umsatz war demnach im vergangenen Geschäftsjahr massiv gesunken, der Verlust hingegen deutlich gestiegen. Trotzdem konnte Strenesse die Gläubiger so weit von den geplanten Sanierungsmaßnahmen überzeugen, dass diese einer Laufzeitverlängerung der Anleihe bis 2017 zustimmten. Eigentlich war sie bereits im März dieses Jahres fällig gewesen. Strehle hatte seinerzeit von einem „Vertrauensbeweis in die Zukunft des Unternehmens“ gesprochen. Mit der Laufzeitverlängerung sei „ein wichtiger Baustein der Finanzierung gesichert“ worden.
Auch nach dem Insolvenzantrag ist Strehle vom Potential des Unternehmens überzeugt. „Wir wollen den begonnenen Weg der Restrukturierung weiter fortsetzen und das Unternehmen künftig so aufstellen, dass wir Wachstumschancen nutzen und dabei sehr kostendiszipliniert arbeiten“, sagte er. In der jüngsten Mitteilung ist von einer „erfreulichen Vororderentwicklung“ bei der kommenden Herbst/Winter-Kollektion und einem „aktuell positiven Trend im eigenen Retail- und Wholesalegeschäft“ die Rede. Auch der neue CRO hofft auf eine bessere Zukunft: „Wir wollen, dass Strenesse schnellstmöglich wieder profitabel wird“, erklärte Pluta.
Foto: Strenesse