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Studie: Ethik beim Modekauf immer wichtiger

Von FashionUnited

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Immer mehr Verbraucher kaufen Waren und Dienstleistungen auch nach ethischen Kriterien ein. Dabei hat sich das Verständnis von Konsumethik in jüngster Zeit verbreitert. Soziale Aspekte wie faire Arbeitsbedingungen spielen hier eine

hervorgehobene Rolle, auch und vor allem im Hinblick auf die damit gewonnene Lebensqualität. Dies sind die Kernergebnisse der vierten Trendstudie zum ethischen Konsum, die von der Otto Group in Auftrag gegeben und vom Hamburger Trendbüro durchgeführt wurde.

Ethischer
Konsum, bei dem die Verbraucher auch auf Umwelt- und Sozialstandards schauen, ist demnach im Alltag der Menschen angekommen: Erstmals geben mehr als die Hälfte der Verbraucher, nämlich 56 Prozent, an, häufig Produkte zu kaufen, die ethisch korrekt hergestellt sind. Dabei hat sich der Wert in den vergangenen vier Jahren mehr als verdoppelt. Dabei hat sich auch das Verständnis von Konsumethik bei den deutschen Verbrauchern verbreitert: So nimmt beim Einkauf von Waren und Dienstleistungen etwa die Bedeutung von regionaler Herkunft zu. Bedeutete ethischer Konsum bei der letzten Studie vor zwei Jahren noch für 77 Prozent der Befragten, regional erzeugte Produkte zu kaufen, sind dies nun 87 Prozent. Für umweltfreundlich hergestellte Produkte stieg dieser Wert zwar leicht von 89 auf 92 Prozent, jedoch ist die konkrete Bereitschaft, für Bio-Produkte mehr Geld auszugeben, erstmals rückläufig.

Eine besondere Bedeutung messen die Verbraucher beim Kauf von Gütern sozialen Aspekten bei: So bedeutet für 92 Prozent der Bürger ethischer Konsum, Produkte zu kaufen, bei deren Herstellung auf menschenwürdige Arbeitsbedingungen geachtet wird. Darüber hinaus zeigen Ergebnisse aus Experteninterviews, die ebenfalls in die Studie einflossen, und die Betrachtung der Gesamtentwicklung, dass viele Menschen für soziale Themen sehr sensibel sind. Dies korrespondiere mit der in den Medien gerade im Wahlkampf stark thematisierten Gerechtigkeitsdebatte, so die Autoren der Studie.

Produktionsbedingungen beeinflussen Kaufentscheidungen am meisten

Unterstrichen wird der Stellenwert des Sozialen, wenn Konsumethik vor dem Hintergrund ihrer Bedeutung für die Lebensqualität betrachtet wird – dem thematischen Schwerpunkt der diesjährigen Studie. So stimmen 97 Prozent der befragten Verbraucher der Aussage zu, dass ein Unternehmen dazu beitragen kann, ihre Lebensqualität zu erhöhen, wenn es auf menschenwürdige Arbeitsbedingungen achtet und Mitarbeiter fair behandelt. Während 60 Prozent ethisch korrekte Produkte kaufen, weil sie ihre eigene Lebensqualität erhöhen, tun dies sogar 83 Prozent, weil sie damit die Lebensqualität anderer erhöhen. „Immaterielle Werte werden in einer materiell geprägten Lebenswelt immer wichtiger. Mit ethischem Konsum können Verbraucher diese beiden Enden verbinden und so ihre eigene Lebensqualität und die anderer verbessern“, so Prof. Peter Wippermann, Gründer des Trendbüros, über die Entwicklung ethischen Konsums im Hinblick auf die Lebensqualität.

Die Ergebnisse zeigen die Herausforderungen, aber zugleich auch Chancen für Unternehmen auf. Firmen können die Lebensqualität von Verbrauchern steigern, indem sie Konsumentenwohlbefinden durch sorgenfreien Konsum ermöglichen und hierfür vor allem soziale Aspekte berücksichtigen. Der für den Multichannel-Handel zuständige Konzern-Vorstand der Otto Group, Timm Homann, sieht sein Unternehmen hier durchaus als Vorreiter: „Die jüngere Vergangenheit hat gezeigt, dass viele Handelsunternehmen in diesem Bereich großen Herausforderungen gegenüberstehen – nicht nur in den Ländern, wo die Waren hergestellt werden, sondern auch hier in Deutschland, etwa beim Thema Bezahlung und Tarifbindung. Hier zahlt sich aus, dass die Otto Group mit ihrem tief verankerten Wertegerüst gut aufgestellt ist.“

Foto: Otto
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