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Südwesttextil erwartet leichtes Plus

Von FashionUnited

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Die Textilbranche im Südwesten der Bundesrepublik sieht der Zukunft derzeit mit gemischten Gefühlen entgegen. Als „gegenwärtig zufrieden, aber zunehmend unsicherer“ sieht der Präsident des Branchenverbandes

Südwesttextil, Georg Saint-Denis, die aktuelle Lage der rund 200 Unternehmen der Textil- und Bekleidungsindustrie in Baden-Württemberg. Immerhin habe sich das Geschäftsklima nach einem schwachen Jahresbeginn im zweiten Quartal merklich aufgehellt. Für das nächste Halbjahr rechnen die Unternehmen allerdings mit einer spürbaren Abschwächung der Konjunktur.

Derzeit

gibt es zwar noch wenig Grund zur Klage, schließlich stiegen die Umsätze der Branche in den ersten fünf Monaten des laufenden Jahres um ordentliche 7,4 Prozent. Die Auftragseingänge jedoch stagnierten oder seien rückläufig, so der Chef des südbadischen Herstellers von Airbag- Geweben, der Global Safety Textiles GmbH, unter Berufung auf den vom Verband erhobenen Geschäftsklima-Index. „Die Zahl derjenigen, die von steigenden Umsätzen ausgehen, ist nach dem ersten Halbjahr um 21 Prozent zurückgegangen", so der Südwesttextil-Präsident. Gründe für ein Abflauen der Konjunktur sieht er unter anderem in der Absatzkrise der europäischen Automobilbauer, von der die textilen Zulieferer unmittelbar betroffen seien. Auch die weiter steigenden Energiekosten würden die Textilbetriebe unverhältnismäßig stark belasten.

Ähnlich verhalten ist auch die Erwartung der Bekleidungsunternehmen für die nächsten Monate. Hans Digel, Vizepräsident von Südwesttextil und geschäftsführender Gesellschafter des gleichnamigen Anzugsspezialisten aus Nagold, sieht in den um vier Prozent rückläufigen Ausfuhren von Bekleidungstextilien durchaus Anzeichen für eine Abschwächung des Wachstums im Euroraum. Dagegen entwickelten sich die Geschäfte mit Ländern wie Russland, China oder den USA weiterhin sehr positiv. Impulse erhofft sich die Bekleidungsindustrie auch von der anhaltend guten Konsumlaune im Inland. Allerdings leiden die Unternehmen unter dem hohen Preisniveau für chemische Fasern und Garne sowie den verteuerten Frachtkosten.

Ungeachtet der nur verhalten optimistischen Erwartung wollen die Unternehmen ihre Mitarbeiterzahlen konstant halten und zum Teil weiter neue Mitarbeiter einstellen. Nach einem Beschäftigungszuwachs von 1,8 Prozent auf rund 23.000 Mitarbeiter im Jahr 2011 geben immerhin zwölf Prozent der Unternehmen an, neue Arbeitsplätze schaffen zu wollen.

Insgesamt prognostiziert die Textil- und Bekleidungsindustrie für das laufende Jahr ein Umsatzwachstum von fünf Prozent auf 6,4 Milliarden Euro. Damit bleibt sie deutlich hinter dem Vorjahr zurück, in dem sich die Umsätze um durchschnittlich 18 Prozent erhöht hatten.

Foto: Südwesttextil

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