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Südwesttextil: Industrie mit Konjunktur unzufrieden

Von FashionUnited

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Das Geschäftsklima in der baden-württembergischen Textil- und Bekleidungsindustrie hat sich im zweiten Quartal nach einem guten Jahresauftakt deutlich abgekühlt. “Wir sind nicht wirklich zufrieden”, sagte Georg Saint-Denis,

Präsident des Branchenverbandes Südwesttextil, bei der Jahrespressekonferenz in Stuttgart. Die rund 200 Unternehmen sehen der Entwicklung im kommenden Halbjahr daher zurückhaltend bis skeptisch entgegen.

Die

Umsätze der Branche seien in den ersten fünf Monaten des laufenden Jahres mit einem Prozent im Vergleich zum Vorjahr nur sehr verhalten gestiegen. Die Kapazitätsauslastung und der im Ausland erzielte Umsatz seien deutlich zurückgegangen, sagte der Chef eines südbadischen Herstellers von Airbag-Geweben unter Berufung auf den vom Verband erhobenen Geschäftsklimaindex.

Südwesttextil erwartet 2013 Umsatzplus

Die Bewertung der Inlandsnachfrage falle jedoch um 10 Prozent positiver aus als nach der ersten Befragung im April. Trotz der unverändert schwächelnden Automobilindustrie, zu deren Zuliefern viele Textilbetriebe gehören, erwarte die Branche vom Inlandsmarkt im Bereich technischer Textilien und Bekleidungstextilien eine Besserung der Nachfrage. Der Verband rechnet für das laufende Geschäftsjahr mit einer Umsatzsteigerung von zwei Prozent auf 6,8 Milliarden Euro.

Trotz der wenig optimistischen Erwartung wollen die Unternehmen ihre Mitarbeiterzahlen konstant halten und zum Teil neue Mitarbeiter einstellen. Rund 12 Prozent der Unternehmen gaben an, neue Arbeitsplätze schaffen zu wollen, 70 Prozent rechnen mit einer gleichbleibenden Personalstärke.

Nach dem Einsturz einer Textilfabrik in Bangladesch Ende April sorgt sich Südwesttextil aktuell um den guten Ruf deutscher Modehersteller. Vizepräsident Hans Digel, Vorsitzender des Aufsichtsrats des Herrenausstellers Digel aus Nagold, kritisiert die großen internationalen Textilketten, die durch ihr rücksichtsloses Verhalten die gesamte Modebranche in ein schlechtes Licht gerückt hätten. Mittelständische und inhabergeführte Familienunternehmen würden oft in eigenen ausländischen Werken produzieren oder unterhielten enge Kooperationen mit dortigen Herstellern, denen sie vertrauen könnten. “Wir sind auf verlässliche Partnerschaften mit unseren Zulieferern im In- und Ausland angewiesen und können gute Qualität nur mit ausgewählten Partnern gewährleisten”, sagte Digel. Der Verband befürwortet daher strengere Fabrikkontrollen und wirkungsvolle Vereinbarung zur Verbesserung der Sozialstandards in Asien.

Foto: Rainer Sturm/pixelio.de

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