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Trevira stellt Insolvenzantrag

Von FashionUnited

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Die Pleitewelle geht weiter: Am Dienstag musste nun auch der renommierte Faserhersteller Trevira einen Insolvenzantrag stellen. Das teilte die Rechtsanwaltskanzlei Schneider Geiwitz & Partner aus Neu-Ulm am Mittwoch mit. Der Insolvenzantrag betrifft demnach die Trevira GmbH und

der Trevira Holding GmbH. Zum vorläufigen Insolvenzverwalter habe das Amtsgericht Augsburg in beiden Fällen den Wirtschaftsprüfer Werner Schneider bestellt, hieß es in der Mitteilung weiter. Er habe seine Tätigkeit bereits aufgenommen und die weiteren Verfahrensschritte mit Elke Bäuerle, der Geschäftsführerin der beiden betroffenen Gesellschaften, abgestimmt.

Nun geht es um die Rettung der zahlungsunfähigen Unternehmen: „Ziel der Insolvenzanträge ist es, die Voraussetzungen für eine Unternehmensfortführung zu schaffen und die für die Fortführung notwendigen finanziellen Mittel über ein Massedarlehen zu erhalten,“ erklärten die Anwälte.

Erst kürzlich hatte das Unternehmen, das zum indischen Konzern Reliance Group gehört, mit einem Führungswechsel versucht, die Sanierung der Trevira GmbH voranzutreiben. Anfang Mai war CEO Uwe Wöhner „in beiderseitigem Einvernehmen“ ausgeschieden. Wenige Tage später wurde dann mit der Anwältin Elke Bäuerle eine ausgewiesene Restrukturierungsexpertin in die Geschäftsführung berufen. Seit dem Rücktritt des Geschäftsführers Hemant Sharma am 25. Mai führte sie die Trevira GmbH allein.

Mit Trevira hat es nun also ein weiteres deutsches Traditionsunternehmen getroffen. Die Marke Trevira gibt es bereits seit 1956. Seinerzeit gehörte sie noch zum Hoechst-Konzern. 1998 wurde schließlich die Trevira GmbH & Co. KG ausgegründet. Seit 2001 firmiert das Unternehmen als GmbH, 2004 wurde es von der indischen Reliance Group übernommen. Im vergangenen Jahr erwirtschaftete Trevira einen Umsatz in Höhe von 323 Millionen Euro. Derzeit beschäftigt der in Bobingen bei Augsburg ansässige Kunstfaser-Spezialist insgesamt rund 1.800 Mitarbeiter. Neben dem Hauptsitz betreibt es in Deutschland weitere Standorte in Hattersheim bei Frankfurt und im brandenburgischen Guben. Dort hatten angesichts der wachsenden Insolvenzängste bereits in der vergangenen Woche hunderte Mitarbeiter für den Erhalt ihrer Jobs protestiert. Die Betroffenen sollen nun „zeitnah über die durch den Insolvenzantrag neue Situation“ informiert werden.

Foto: Trevira GmbH
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