Uniqlo liefert jetzt auch nach Deutschland

Als neuesten Schritt in ihrer Expansion nach Europa hat die japanische Modemarke Uniqlo ihre Lieferung um fünf europäische Länder erweitert, darunter auch Deutschland, sowie Italien, Frankreich, Irland und Spanien. Es gibt jedoch (noch?)

keine eigenstädige deutsche Website, sondern deutsche Kunden müssen ihr Zielland über die britische Uniqlo-Website uniqlo.com/uk eingeben und in Pfund Sterling zahlen.

Bis jetzt ist die Fast Retailing-Tochter in Europa am besten in Großbritannien und Frankreich vertreten, jeweils mit einer eigenen E-Kommerz-Site und eigenständigen Geschäften – nämlich zehn in Großbritannien und vier in Frankreich. Nach Deutschland will der Moderiese bereits im Frühjahr nächsten Jahres und baut zur Zeit fleißig an einem 2.500 Quadratmeter großem Geschäft in Berlin.

Bald Uniqlo Flagshipstore in Berlin

Laut Uniqlo-Europachef Berndt Hauptkorn soll der deutsche Flagshipstore von der Kultur und den vielen Touristen der Hauptstadt profitieren. Zudem sei sie “trend- und modebewusst” und könnte den Auftakt für weitere Geschäfte in Deutschland bieten.

In Metropolen wie London, Paris und New York hat Uniqlo mit seinen günstigen Preisen und seinem vielfältigen Angebot bereits für einigen Wirbel gesorgt und Konkurrenten wie H&M, Zara, Gap, Primark, C&A und Co. aufhorchen lassen. Schließlich will sich niemand die Kundschaft wegnehmen lassen und Uniqlo ist für seine Markenbindung und Stammkunden bekannt.

Auch was die Umwelt und soziale Verantwortung angeht, bekennt Uniqlo Farbe: Im August unterzeichnete die Muttergesellschaft Fast Retailing das Abkommen zur Brand- und Gebäudesicherheit in Bangladesch und eröffnete im Juli zwei Grameen-Uniqlo-Geschäfte in Dhaka, um Bekleidung “von Einheimischen, für Einheimische” zu einem Zeitpunkt anzubieten, an dem andere internationale Modemarken an einen teilweisen Ausstieg aus Bangladesch zumindest gedacht haben.

Bereits seit Jahresbeginn ist Uniqlo Mitglied der Greenpeace Detox-Kampagne und verpflichtet sich, bis 2020 alle umwelt- und gesundheitsschädlichen Textilchemikalien aus der Produktion verbannten zu haben. Wie eine Überprüfung der Umweltorganisation ergab, ist dies nicht nur eine leere Versprechung, sondern Fast Retailing ist eines der führenden Unternehmen im Kampf gegen gefährliche Chemikalien und veröffentlich zum Beispiel als eines der wenigen Informationen zu Chemieabwässern. Außerdem berücksichtigt es die gesamte Lieferkette, um sein Ziel des völligen Abwasserstopps zu erreichen.

Fast Retailing erwirtschaftete im vergangenen Geschäftsjahr einen Umsatz von rund 10 Milliarden Euro und einen Nettogewinn von 824 Millionen Euro. Im Vergleich zu selbst schnell wachsenden Konkurrenten wie Inditex und H&M, die ihren Umsatz in den letzten fünf Jahren verdoppeln konnten, konnte Fast Retailing seinen verdreifachen.

Foto: britische Uniqlo-Website