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Urteil: Designer Outlet Neumünster darf gebaut werden

Von FashionUnited

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Die Investoren jubeln, die Stadtväter reiben sich die Hände und die umliegenden Gemeinden ziehen sich zerknirscht zurück: Am vergangenen Freitag fand in der nordischen Provinz ein Rechtsstreit sein vorläufiges Ende, der die Region um

Neumünster und Rendsburg über Monate in Atem gehalten hatte.

Auf der einen Seite stand die Stadt Neumünster, die jeden Euro braucht und großes Interesse daran hat, neue Gewerbetreibende und damit neue Steuerzahler anzulocken. Dazu gesellte sich ein Londoner Finanzinvestor und Outlet-Center-Betreiber, der in Neumünster gerne eines seiner „Designer Outlet Villages“ eröffnen würde. Auf der anderen Seite standen umliegende Städte und Gemeinden wie Rendsburg, die durch die Neuansiedlung des neuen Mega-Centers um die Existenz ihrer kleinen, innerstädtischen Einzelhändler besorgt waren. Fakt ist, dass Rendsburg vor dem Oberlandesgericht in Schleswig Klage gegen den Bebauungsplan der Stadt Neumünster und des Center-Betreibers McArthurGlen einreichte, um den Bau des sogenannten „Designer Outlet Center Neumünster“ zu verhindern.

Allerdings erteilte das Gericht den Rendsburgern nun eine Absage und erklärte den Bebauungsplan für rechtmäßig. Geht es nach McArthurGlen, sollen nun schnell Fakten geschaffen werden. „Mit dem Urteil des Oberverwaltungsgerichtes Schleswig ist der Weg für unsere weitere Planung frei. Wir setzen jetzt alles daran so schnell wie möglich mit den Bauarbeiten starten zu können“, so Henning Balzer, Development Manager für Deutschland bei dem Outlet-Betreiber. Mindestens genauso erfreut zeigte sich am Freitag nach der Urteilsverkündung auch Neumünsters Oberbürgermeister Olaf Tauras, der sich vom neuen Shoppingparadies vor allem „wichtige Impulse für den Arbeitsmarkt und den Tourismus in der gesamten Region“ erwartet und davon überzeugt ist, dass ein Designer Outlet „neue und interessante Möglichkeiten für den Wirtschaftsstandort Neumünster“ schafft.

Der oberste Vertreter des benachbarten Wirtschaftsstandortes Rendsburg hat hingegen das Nachsehen und räumte am Samstag zerknirscht seine Niederlage ein. Man sei „naturgemäß enttäuscht“, heißt es aus dem Rendsburger Rathaus und gibt sich fatalistisch: „Nun ist es wie es ist: Schleswig-Holstein wird das mit 20.000 Quadratmeter Verkaufsfläche bundesweit größte Designer Outlet Center bekommen. Auf der grünen Wiese entsteht die Reproduktion einer Innenstadt“, so Oberbürgermeister Andreas Breitner. Seine Befürchtung: „Dies löst einen ruinösen Wettbewerb aus, den unsere Innenstädte aufgrund der jahrhunderte lang gewachsenen Struktur verlieren müssen.“

Was den Rendsburgern als „kein fairer Wettbewerb auf Augenhöhe“ erscheint, löst in Neumünster hingegen große Begeisterung aus. McArthurGlen will jetzt schnell mit dem Bau beginnen, schließlich soll das Center bereits im Winter nächsten Jahres eröffnet werden. 15.000 Quadratmeter Verkaufsfläche stünden dann nach Beendigung des ersten Bauabschnitts zur Verfügung, weitere 5.000 sollen im Rahmen einer Erweiterung folgen. Allerdings bleibt vorerst abzuwarten, ob Rendsburgs Oberbürgermeister nicht doch noch Revision gegen das Urteil einlegt. Ob man dies anstrebe, sei noch offen, so die Kläger. Man wolle erst die schriftliche Urteilsbegründung aus Schleswig abwarten.

Foto: McArthurGlen Group

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