Verhaltener Optimismus auf der GDS

Wenn ein Messeveranstalter in seinem Abschlussbericht keine Vergleichszahlen zu vergangenen Veranstaltungen vorlegt, hat dies meist nichts Gutes zu bedeuten. Die Düsseldorfer Messe-Tochter Igedo Company verzichtet schon seit geraumer

Zeit auf Derartiges, und sie hat auch einen guten Grund dafür: Die Besucherzahlen ihrer Modemessen gehen seit Jahren kontinuierlich zurück, sowohl beim Branchenflaggschiff CPD als auch bei kleineren Sparten-Events.

Am Sonntag ging nun wieder eine Musterschau der Igedo zu Ende, die Schuh- und Lederwarenmesse GDS. 28.500 Besucher registrierten die Organisatoren an den drei zurückliegenden Messetagen, das klingt zunächst beachtlich. Die Zahl hat nur einen Haken: zur letzten GDS im März diesen Jahres kamen rund 2.500 mehr Einkäufer in die Düsseldorfer Messehallen. Kleiner Trost: die zeitgleich stattfindende Spartenmesse Global Shoes verzeichnete ein leichtes Plus von 380 auf 6.400 Besucher.

Trotzdem gibt sich die Igedo angesichts der kriselnden Gesamtbranche durchaus zufrieden mit dem Ergebnis. Schließlich hätten sich 93 Prozent der Anwesenden positiv über die Messe geäußert. Besonders überzeugt hätten das präsentierte Ausstellungsangebot, die Trendnähe, das Seminarprogramm in der neu installierten Speakers Lounge sowie die Modenschauen, ließen die Veranstalter wissen. „Wir sind mit dem Verlauf von GDS und Global Shoes sehr zufrieden,“ so das Resümee der zuständigen Direktorin Kirstin Deutelmoser. Die beiden Veranstaltungen hätten sich in den vergangenen drei Tagen für die gesamte Branche als eine feste Bank in unruhigen Zeiten präsentiert. „Die Zusammenfassung der einzelnen Lifestyle-Welten und die Ausweitung des Informationsprogramms für den Handel haben sich als die richtigen Schritte erwiesen. Die starken Premium- und Qualitätsmarken haben weiter auf die GDS gesetzt. Gleichzeitig konnten die Einkäufer viele neue Marken entdecken. Diese Kombination aus Markenvielfalt und Information macht den Reiz der GDS aus,“ so Deutelmoser weiter

Werner Matthias Dornscheidt, Vorsitzender der Geschäftsführung Messe Düsseldorf ergänzte: „Die Messen haben gezeigt, dass sich die Schuhbranche auch nach über 50 Jahren immer noch sehr wohl in Düsseldorf fühlt. Damit das so bleibt, werden wir die GDS und Global Shoes weiter entwickeln und sie stetig an die sich ändernden Marktgegebenheiten anpassen.“ Wie die angekündigten Veränderungen aussehen sollen, ließ der stolze Lokalpatriot jedoch offen.

Unterstützung bekommen Deutelmoser und Dornscheidt immerhin direkt aus der Branche. So lobte der Vorsitzende des Bundesverbandes der Schuhindustrie (HDS), Ralph Rieker, die GDS als Fels in der rezessiven Brandung. Die Messe habe „in einem schwierigen Fahrwasser die Erwartungen der meisten Aussteller erfüllt oder gar übertroffen und so ihre Position im internationalen Schuhbusiness festigen können,“ so Rieker. Sein Urteil: „Die dunklen Wolken der Wirtschaftskrise beginnen sich langsam zu verziehen. Die Schuhindustrie ist noch da. Und die Einkäufer sind es zum Glück auch.“

Damit dies auch so bleibt und vielleicht auch wieder positive Besucherentwicklungen mit entsprechenden Vergleichswerten veröffentlicht werden können, haben die Organisatoren von der Igedo die nächste Ausgabe der GDS bereits angekündigt. Sie soll vom 12. bis 14. März 2010 stattfinden.

Foto: Igedo Company