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Vögele: Mit Volldampf aus dem Stillstand

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Von FashionUnited

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Das schweizer Modeunternehmen Charles Vögele konnte im ersten Halbjahr des laufenden Geschäftsjahres nur marginal zulegen und musste gewinnseitig sogar ein Negativwachstum hinnehmen. Nun will der Konzern ordentlich expandieren und vor allem seine Präsenz in Deutschland und

Osteuropa ausbauen. Wie Vögele mitteilt, stiegen die Umsätze in den ersten sechs Monaten 2008 nur um ein Prozent. Schuld daran seien die schwierigen Rahmenbedingungen, die dem hart umkämpften Textilmarkt seit einiger Zeit zu schaffen machten. Schlechtes Wetter in den Monaten März, April und Juni hätten zudem auf die Umsätze gedrückt, so das Management. Trotzdem setzte das Unternehmen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum immerhin vier Millionen Schweizer Franken, etwa 2,5 Millionen Euro mehr um und verbuchte so einen Gesamtumsatz in Höhe von 676 Millionen Schweiter Franken, umgerechnet 418 Millionen Euro. In den Kernmärkten Deutschland, Österreich und der Schweiz war die Umsatzentwicklung mit minus zwei bis vier Prozent sogar leicht rückläufig.

Rückläufig war auch die Entwicklung beim Bruttogewinn, hier blieben dem Konzern sechs Millionen Schweizer Franken (3,7 Millionen Euro) weniger als noch im ersten Halbjahr 2007. Dies sei auf die erfolgte Verlagerung der Umsätze von den Hauptmargen- in die Ausverkaufsmonate sowie auf Rabattaktionen zur gezielten Bereinigung einzelner Lagerbestände zurückzuführen, so das Management. „Die in allen Märkten teilweise expansionsbedingt steigenden Raum-, Personal- und Logistikaufwände haben den Betriebsaufwand im ersten Halbjahr 2008 gegenüber der Vergleichsperiode um 3,6 Prozent ansteigen lassen“, klagen die Vernatwortlichen.

Für sie jedoch kein Grund, sich die Laune verderben zu lassen. Schließlich habe man sich gerade in dem schwachen deutschsprachigen Markt trotz Negativwachstum besser als die Konkurrenz entwickelt und so seine Position gefestigt. Außerdem gebe es hier noch sehr viel Potenzial für weitere Standorte. Bereits zum Jahresende werde man die Zahl der Filialen in Deutschland erstmals seit 2003 netto wieder erhöht haben und sei entschlossen, diesen Trend fortzusetzen, so das Unternehmen. „Die Charles Vögele Gruppe wird sich auf die Produktivitätssteigerung der bestehenden Märkte und auf die Beschleunigung der Expansion in allen bearbeiteten Märkten – allen voran Deutschland – konzentrieren“. Parallel dazu soll auch die Marktpenetration in den Expansionsmärkten Slowenien, Ungarn und Polen forciert werden, um mit Skaleneffekten die Ertragssituation weiter zu verbessern. Insgesamt plant der Konzern im zweiten Halbjahr 2008 mit 30 Neueröffnungen, einige davon auch in Deutschland. „Die Expansion in den bestehenden Märkten und nach Osteuropa stellt für unser Unternehmen weiterhin eine zentrale Investition in die Zukunft dar“ so Vögele-Chef H.J. Bothe. Er ist sich sicher: „Wir werden diese Anstrengungen planmässig vorantreiben“. Die Voraussetzungen für größere Wachstumsanstrengungen seien gut. „Wir haben trotz der schwierigen Rahmenbedingungen und dem scharfen Wettbewerb unsere Marktstellung festigen und ausbauen können,“ so Bothe weiter. „Dies ist eine solide Basis für das weitere Wachstum der Charles Vögele Gruppe.“

Mit schnell steigenden Gewinnen rechnet das Unternehmen jedoch vorerst nicht. In seiner Prognose für das zweite Halbjahr geht das Management von einer anhaltenden Verschlechterung des Konsumklimas aus und erwartet eine Umsatzentwicklung, die lediglich im Rahmen des Marktes oder leicht darüber liegen wird. Entsprechend korrigiert Vögele auch die Gewinnmarge nach unten, rechnet beim Betriebsergebnis vor Abschreibungen (EBITDA) für das Gesamtjahr nur noch mit acht bis elf Prozent. Die ursprüngliche Erwartung von elf bis 13 Prozent sei jedoch weiterhin mittelfristig zu erreichen.

Foto: Charles Vögele Gruppe

Charles Vogele