Nachdem das Traditionsunternehmen Wehmeyer bereits 2008 Insolvenz anmeldete, stellte die angeschlagene Textilkette vergangene Woche am Düsseldorfer Amtsgericht erneut Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens.Als Grund wurde Zahlungsunfähigkeit genannt. Zum vorläufigen Insolvenzverwalter wurde Dr. Wolf von der Vecht bestellt.
Wehmeyer konnte vor drei Jahren bedingt durch den Schutz vor seinen Gläubigern weiter existieren und wurde von Rajive Ranjan gekauft. Der indische Textilunternehmer übernahm die Anteile der Wehmeyer GmbH & Co KG und führte das Unternehmen als Wehmeyer Lifestyle GmbH fort. Er investierte rund vier Millionen Euro in die Modernisierung und verringerte 2009 den Verlust von 18 Millionen Euro auf drei Millionen Euro. Bereits im vergangenen Jahr führte eine angespannte Liquiditätslage dazu, dass Filialen nicht mit neuer Ware beliefert und die gesetzten Finanzziele trotz Kosteneinsparungen nicht erreicht werden konnten. Im März verlagerte Wehmeyer infolgedessen seinen Sitz von Aachen nach Düsseldorf und bezog kleinere Geschäftsräume.
"Unser Ziel ist es, Wehmeyer zu sanieren und als Modehaus zu erhalten", sagte von der Fecht. Wehmeyer beschäftigt momentan rund 400 Mitarbeiter in Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und Niedersachen. Langfristiges Ziel ist, Wehmeyer im Rahmen eines Planverfahrens zügig aus der Insolvenz zu führen
und die Gläubiger bestmöglich zufriedenzustellen. In diesem Jahr wurden bereits Filialen in Köln-Chorweiler, Lüdenscheid, Bonn, Remscheid und Leverkusen geschlossen. Die verbliebenden 18 Filialen sollen laut Insolvenzverwalter weitergeführt werden.