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Wie familienfreundlich sind deutsche Modeunternehmen?

Von FashionUnited

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Die Familie steht derzeit wieder einmal hoch im Kurs, vor allem in der Politik. Im Wirtschaftsleben ist die Familie in ihrer Rolle als Konsumentengemeinschaft sogar von ganz besonderer Bedeutung, da sie oftmals über eine hohe Kaufkraft verfügt. Allerdings bleibt die Erfüllung der Bedürfnisse

und Erwartungen von mehreren Familienmitgliedern für Handel und Dienstleistung eine Herausforderung. Wie die Unternehmen auf die Kundengruppe Familie mit Kind eingestellt sind, ist Gegenstand der Untersuchung „Familienfreundliche Unternehmen 2014“, die gestern von der Unternehmensberatung ServiceValue in Kooperation mit der Welt am Sonntag und der Goethe-Universität Frankfurt veröffentlicht wurde.

Aus verschiedenen Faktoren wie der Familienfreundlichkeit des Personals, dem Produkt- und Dienstleistungsangebot, der Umfeldgestaltung oder dem Preis-Leistungs-Verhältnis für Familien und Kinder entwickelten die Experten einen Index für alle untersuchten Unternehmen, den sog. „Family Experience Score“ (FES).

Demnach tut sich die Modebranche noch recht schwer mit der Familienfreundlichkeit. Von Kindermode-Anbietern einmal abgesehen, findet sich die Branche mit ihren Fachgeschäften, Warenhäusern Outlets und Shopping Centern ihre Plätze erst im hinteren Drittel des Rankings. Selbst Autohäuser, Stadtverwaltungen, Versicherungen und Drogerien schneiden besser ab als Modehäuser und Modeläden, die lediglich die Plätze 42 und 44 belegen. Am besten schnitten hier noch die Schuhhändler auf Platz 38 ab. Warenhäuser sind sogar erst auf Rang 53 gelistet. Immerhin: Wenigstens die Anbieter von Kindermode sind unter den Top 10 auf Rang fünf gelistet.

Ernsting's Family ist Branchenprimus

Auf Platz eins der familienfreundlichsten Kinderausstatter findet sich die Kette Babies“R“Us, gefolgt von Babywalz und HappyBaby. Bei den Einkaufscentern gelten das Paunsdorf Center Leipzig, das Olympia Einkaufszentrum München und das CentrO Oberhausen als Branchensieger. Platz eins unter den Factory-Outlet-Centern belegt das FOC Ochtrup, gefolgt vom Designer Outlet Soltau und den Designer Outlets Wolfsburg.

Bei den Warenhäusern ist Karstadt führend in Sachen Familienfreundlichkeit. Galeria Kaufhof und Woolworth belegen die Plätze zwei und drei. Peek & Cloppenburg (Hamburg) führt das Ranking bei den Modehäusern an und verweist den AWG Modecenter und Breuninger auf die Plätze. Die klassischen Modeanbieter tun sich besonders schwer bei der familienfreundlichen Ausrichtung ihrer Filialen. Am besten schnitten hier noch Ernsting's Family, Bonprix und C&A ab, gefolgt von Esprit, H&M und Marc O’Polo. Mit einem durchschnittlichen FES von 58,9 ist die Branche jedoch weit abgeschlagen. Selbst die Schuhhändler, bei denen Reno, Goertz und Deichmann das Ranking anführen, verfügen mit 61 über einen höheren FES-Durchschnitt.

„Wer die Familie als Zielgruppe wählt, muss glaubwürdig und flexibel sein", so Dr. Claus Dethloff, Geschäftsführer der ServiceValue GmbH. Oftmals zeige sich dies bei ebenfalls kinderfreundlichen Mitarbeitern und der Fähigkeit, sich auf die unterschiedlichsten Bedürfnisse der Familienmitglieder gleichzeitig einstellen zu können“. Die Modebranche hat hier anscheinend einen besonders großen Nachholbedarf.

Foto: Ernsting's Family

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