Wöhrl steigt in Karstadt-Poker ein
Von FashionUnited
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Auf der Jahrespressekonferenz am vergangenen Mittwoch rechnete Firmenpatriarch Gerhard Wöhrl schon mal vor, dass „der Verkauf von Karstadt im Paket, so wie der Insolvenzverwalter es beabsichtigt, wohl nicht funktionieren" werde und somit eine Zerschlagung des Konzerns wahrscheinlich sei. In diesem Fall will Wöhrl im Nachlassgeschäft kräftig mitmischen.
Kossendey ist kein unbeschriebenes Blatt im Textilgeschäft. Vor seiner Berufung zum Wöhrl-Chef war der 44-Jährige mehr als acht Jahre bei Peek & Cloppenburg Düsseldorf tätig und dort zuletzt als Generalbevollmächtigter verantwortlich für die Expansion in Südost-Europa. Bevor er nun mit Wöhrl an weiteren Wachstumsplänen arbeiten kann, muss Kossendey zunächst weiter sparen. Er habe sich die 41 Wöhrl-Häuser „sehr genau angeschaut“, heißt es vielsagend in einer Pressemeldung, und es gebe „kein Tabu“ im Hinblick auf mögliche Schließungen.
Aus dem vordergründigen Expansionskurs Wöhrls wird also auch bei einer möglichen Übernahme einzelner Karstadt-Filialen eher ein Akt der Umstrukturierung. Eine entsprechende Vorgabe hat Alt-Chef Wöhrl seinem Nachfolger bereits zu dessen Amtseinführung mit auf den Weg gegeben, indem er klarstellte: „Wir müssen unsere Flächenproduktivität erhöhen". Wie? Ganz einfach: „Die zahlreichen Insolvenzen im Textilhandel haben Lücken hinterlassen“, die die Nürnberger nun wieder füllen wollen.
Foto: Rudolf Wöhrl AG
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