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2,3 Milliarden Euro Forderungen bei Familie Benko Privatstiftung

Von Jule Scott

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Credits: Aygin Kolaei für FashionUnited

Gläubiger:innen haben bei dem Insolvenzverfahren der Familie Benko Privatstiftung Forderungen in Höhe von insgesamt 2,3 Milliarden Euro gefordert, wie aus einer Mitteilung des österreichischen Gläubigerschutzverbands KSV1870 am Mittwoch nach der ersten Prüfungstagsatzung am Landesgericht Innsbruck hervorgeht.

Von den geforderten 2,3 Milliarden erkannte Insolvenzverwalter Herbert Matzunski allerdings lediglich 49,5 Millionen Euro als berechtigt an. Noch bei dem Insolvenzeröffnungsantrag gab die Familie Benko Privatstiftung an, dass es Verbindlichkeiten in Höhe von rund 854 Millionen Euro geben würde.

Familie Benko Stiftung als Finanzierungsvehikel für Signa

Die Familie Benko Privatstiftung sei ursprünglich als “Finanzierungsvehikel” der Signa-Group konzipiert worden und sollte die Stabilität und den Fortbestand der Unternehmensgruppe sichern. Diese Stiftung hält zehn Prozent an der mittlerweile insolventen Signa Holding. Creditreform zufolge wurden legale Schlupflöcher, um bei Weiterverkäufen von Immobilien Grunderwerbsteuer zu umgehen. Dadurch sollen in Österreich rund 250 Millionen Euro und in Deutschland etwa eine Milliarde Euro an Steuern eingespart worden, so Insolvenzverwalter Matzunski.

Bis 2019 verfügte die Stiftung über bedeutende Immobilienwerte, diese wurden jedoch seither abgestoßen. Zwei Jahre später belief sich der Gewinn der Stiftung noch auf 880 Millionen Euro, doch bereits 2022 verzeichnete sie einen Fehlbetrag von 867 Millionen Euro.

Zudem hat die Stiftung René Benko ein unbesichertes Darlehen in Höhe von 22,1 Millionen Euro gewährt. Darüber hinaus hat die Stiftung Kredite in Höhe von rund 200 Millionen Euro an mehrere Signa-Gesellschaften vergeben, von denen ein Großteil wohl abgeschrieben werden wird, so KSV1870.

Aktuell verfügt die Familie Benko Privatstiftung über kein nennenswertes Vermögen, denn aus einem Wertpapierdepot konnte der Insolvenzverwalter lediglich rund 26.000 Euro für die Insolvenzmasse realisieren.

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