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55 Modeunternehmen unterzeichnen Nachhaltigkeitsabkommen

Von Simone Preuss

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In einem Schritt, der als Meilenstein für die Textil- und Bekleidungsbranche bezeichnet werden kann, haben 55 Modeunternehmen am Montag in den Niederlanden ein Nachhaltigkeitsabkommen unterzeichnet.

Am Montagmorgen kamen 55 Modeunternehmen - darunter G-Star Raw, C&A und Hunkemöller, Nichtregierungsorganisationen wie Solidaridad, Unicef Nederland, Stop Child Labour und Four Paws, Gewerkschaften und Vertreter der niederländischen Regierung zusammen, um das Abkommen für nachhaltige Mode und Textilien zu unterzeichnen, dem ersten seiner Art.

„Heute wurde ein großer Meilenstein für uns erreicht; aber was noch wichtiger ist, für Tausende von Arbeitern der Modebranche, von denen die meisten Frauen sind”, kommentierte die niederländische Wirtschaftsministerin Lilianne Ploumen.

Nachhaltigkeitsabkommen stellt Meilenstein dar

Das Abkommen, das von Organisationen wie Made-By, der Sustainable Apparel Coalition und der Fair Wear Foundation unterstützt wird, ist das erste von vielen internationalen Abkommen im Bereich der sozialen Unternehmensverantwortung, die weltweit gestartet wurden, um die Modeindustrie so bald wie möglich in eine umweltfreundliche, ethische und nachhaltige Branche zu verwandeln. Die Bekleidungsunternehmen, die das Abkommen unterzeichneten, machen über ein Drittel des Umsatzes des niederländischen Modemarkts aus, was 3,5 Milliarden Euro entspricht.

Diese „Pioniere”, wie Verhandlungsleiter Pierre Huppert sie bezeichnet, verpflichten sich, die schlechten Arbeitsbedinungen in Herstellungsländern wie Indien, Bangladesch, Pakistan und der Türkei zu bekämpfen und die Arbeiter vor Diskriminierung zu schützen sowie Kinder- und Zwangsarbeit auszumerzen. Zudem steht auch der Tierschutz auf dem Programm, faire Löhne, die den Lebensunterhalt abdecken, sichere Arbeitsbedingungen und ein nachhaltigerer Gebrauch von Ressourcen wie Wasser und Strom und Chemikalien.

„Heute wurde ein großer Meilenstein für uns erreicht; aber was noch wichtiger ist, für Tausende von Arbeitern der Modebranche, von denen die meisten Frauen sind.”

Lilianne Ploumen, Wirtschaftsministerin, Niederlande

Der sozialökonomische Rat (CER) der Niederlande strebt jedoch an, dass bis 2018 die Hälfte aller niederländischen Bekleidungs- und Textilunternehmen das Abkommen unterzeichnet haben sollen und bis 2020 sogar 80 Prozent.

„Unternehmen, die in diesen Ländern herstellen und einkaufen, haben einen Einfluss auf die Zulieferer, wie sonst niemand, und wir können diesen Zusammentritt fördern, so dass es in ein paar Jahre besser für alle ist”, sagte die CER-Vorsitzende Mariëtte Hamer.

Konkret werden die Unternehmen in den nächsten Jahren an einer Reihe von Nachhaltigkeitszielen arbeiten, die sie individuell erreichen mögen oder nicht. Sie werden auch jährlich einen Aktionsplan mit konkreten Zielen erstellen, die auf einer Untersuchung ihrer Lieferkette und potentiellen Risiken beruhen.

Ein unabhängiger Beauftragter wird dann jeden Aktionsplan bewerten und Berufsverbände und Nichtregierungsorganisationen, die ebenfalls das Abkommen unterzeichnet haben, werden ihre Unterstützung und ihr Fachwissen zur Verfügung stellen, wie man die Veränderungen am besten einführen kann und eventuell Partner vor Ort einschalten. Unternehmen, die ihr Nachhaltigkeitsziel nicht einhalten, müssen sich vor einer speziellen Kommission verantworten.

Fotos: FashionUnited
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