Adidas nimmt Reebok ins Visier
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Die US-Tochter Reebok ist schon lange das Sorgenkind des deutschen Sportartikelherstellers Adidas, tun sich die Umsätze in Nordamerika doch seit drei Jahren in Folge schwer. Jetzt will der neue Adidas-Chef Kasper Rorstedt 33 Millionen US-Dollar in die Sportmarke stecken und sie umstrukturieren und gesundschrumpfen.
Leistungsschwache Filialen sollen geschlossen werden, ebenso eines der Hauptquartiere in den USA, was 150 Entlassungen nach sich ziehen könnte. Die 650 verbleibenden Reebok-Mitarbeiter sollen in einem neuen Zentrum in Boston angesiedelt werden. Damit trennt Rorstedt die Organisation beider Marken; ein Schritt, der schon länger zur Diskussion stand. Zudem soll sich ein neues globales Team speziell um Reebok kümmern. Dies gab Rorstedt bei seiner ersten Pressekonferenz als Vorstandschef am Donnerstag bekannt.
„Wir werden Reebok in Boston stromlinienförmiger aufstellen und ein globales Marken-Team schaffen, dass sich dann zu 100 Prozent Reebok widmen kann", bestätigte Rorsted in einer Telefonkonferenz und fügte hinzu: "Mit diesen Entscheidungen geben wir Reebok mehr Freiheit, global zu operieren, verbunden mit mehr Verantwortung speziell im US-Geschäft.“
Die Zahl der 120 Reebok-Fabrikverkaufsläden in Nordamerika soll halbiert werden, ebenso wie die Zahl der 13 bis 15 eigenen Geschäfte. „Stattdessen wollen wir den Fokus wieder darauf richten, das Geschäft mit unseren Großhandels-Partnern auszubauen“, sagte Rorstedt.
Nichts ändert sich an dem Plan, die Golfmarken TaylorMade, Adams und Ashworth zu verkaufen, da sich die Sportart in den USA schwindender Beliebtheit erfreut. Rorsteds Vorgänger Herbert Hainer hatte den Verkauf bereits eingeleitet und Rorstedt ist zuversichtlich, dass es bis zum Jahresende eine Vereinbarung mit einem Käufer geben werde.
Erst im letzten Monat hatte Reebok angekündigt, mit "Liquid Factory" einen Teil der Produktion wieder in die USA bringen zu wollen.
Foto:Reebok