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Adidas: Plötzliches Aus für die Speedfactories

Von Regina Henkel

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Adidas wird sein Prestigeprojekt „Speedfactory“ in Deutschland und in den USA im kommenden Frühjahr einstellen. Das meldet das Unternehmen heute in einer Presseerklärung.

Statt in Ansbach und Atlanta sollen die Speedfactories bis Ende 2019 an zwei Standorten in Asien stationiert werden, heißt es weiter. Das Unternehmen verspricht sich davon eine bessere Ausnutzung bestehender Produktionskapazitäten und mehr Flexibilität in der Produktgestaltung. „Vor allem Adidas-Konsumenten sollen davon profitieren, denn die Kombination bestehender technischer Möglichkeiten der Zulieferer mit den neuen, in Ansbach und Atlanta entwickelten Fertigungsmethoden wird künftig mehr Varianten der Speedfactory-Schuhmodelle zulassen“, heißt es in der Erklärung. Bisher wurden in den Factories ausschließlich Laufschuhe produziert, in Zukunft sollen auch andere Produkte möglich werden. Nach wie vor sollen sich die Produkte der künftigen Speedfactories durch eine besonders kurze Fertigungszeit auszeichnen.

Passé: Die Nähe zum Konsumentenmarkt

Damit verabschiedet sich Adidas jedoch von dem erklärten Ziel, die Produktion näher an die Konsumentenmärkte zu bringen. Ursprünglich sollten die Speedfactories in jedem wichtigen Markt positioniert sein um nicht nur schnell Neuheiten zu produzieren, sondern auch um sie schnell ausliefern zu können. Mehr Automation und durchdigitalisierte Fertigungsprozesse sollten eine rentable Fertigung in Europa und in den USA möglich machen. Nach der erfolgreichen Entwicklung automatisierter Schuh-Produktionsmethoden sollte die Bekleidung folgen. Auch mehr Nachhaltigkeit durch kürzere Lieferwege war ein Grundgedanke des Projekts.

Scheinfeld wird zum adiLab

Die beiden Speedfactories in Deutschland und den USA wurden von der Oechsler AG mitentwickelt und betrieben. Arbeitsplätze bei Adidas seien von der Schließung deshalb nicht betroffen, so das Unternehmen. In Deutschland befand sich die Fabrik am Unternehmenssitz in Ansbach. Obwohl 2017 eröffnet, wurde das Innenleben der Factory bis zuletzt wie ein Geheimnis gehütet und vor der Öffentlichkeit abgeschirmt. Bis heute veröffentlichte weder Oechsler noch Adidas aussagekräftige Fotos aus der Produktion, die als automatisiert und digitalisiert beschrieben wird.

Die Zusammenarbeit mit der Oechsler AG soll in anderen Fertigungsbereichen fortgesetzt werden. Zudem sollen künftig Prozessinnovationen in der letzten deutschen Adidas-Produktionsstätte in Scheinfeld, im sogenannten adiLab, gebündelt werden. „Das Unternehmen werde so weiterhin in Deutschland Fertigungsprozesse entwickeln, verbessern und testen“, so Adidas weiter.

Foto: Adidas

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