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Adler: Zukäufe sorgen für Umsatzplus

Von Jan Schroder

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Der Bekleidungshändler Adler Modemärkte AG hat seinen Umsatz im Geschäftsjahr 2015 gesteigert. Allerdings lag das nur an der Übernahme der Konkurrenten Kressner und Hefa Moden. Der Gewinn schrumpfte nicht zuletzt aufgrund der Kosten für die Integration der Zukäufe deutlich. Zudem machte der milde Winter dem Unternehmen zu schaffen.

Insgesamt erwirtschaftete Adler im vergangenen Jahr einen Umsatz in Höhe von 566,1 Millionen Euro, was ein Wachstum um 5,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr bedeutete. Verantwortlich waren die zehn Filialen, die im Rahmen der Übernahmen zum Unternehmen kamen. Die früheren Kressner-Läden firmieren mittlerweile unter dem Namen Adler Orange. Auf vergleichbarer Fläche – also ohne den Anteil der Neuzugänge – sank der Umsatz um 0,3 Prozent. Adler hatte im vergangenen Jahr allerdings nicht nur weitere Standorte hinzugekauft, sondern auch sein eigenes Filialnetz bereinigt: Drei Neueröffnungen standen fünf Schließungen „unrentabler“ Shops gegenüber. Insgesamt verfügte das Unternehmen Ende des Jahres über 177 Läden.

Das Ergebnis sank aufgrund von Integrationskosten, Rabattaktionen und höheren Abschreibungen um 44 Prozent

Neben den Ausgaben für die Integration der hinzugekauften Geschäfte, die im Rahmen der Erwartungen lagen, belasteten die ungewöhnlich milden Temperaturen in den Wintermonaten das Ergebnis. Weil die Kunden kaum warme Kleidung kauften, musste auch Adler früher als geplant zu Rabattaktionen greifen, um seine Regale zu leeren. Letztlich erwirtschaftete der Konzern ein Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) in Höhe von 33,3 Millionen Euro. Es lag um 19,7 Prozent unter dem Vorjahresniveau von 45,1 Millionen Euro, aber leicht über der jüngsten Prognose, die 29 bis 33 Millionen Euro in Aussicht gestellt hatte. Der Nettogewinn fiel nicht zuletzt aufgrund höherer Abschreibungen um 44,0 Prozent auf 7,9 Millionen Euro, der Gewinn pro Aktie von 0,43 auf 0,34 Euro.

Das vergangene Jahr habe für Adler „viel Licht, aber auch etwas Schatten“ gebracht, erklärte Vorstandschef Lothar Schäfer in einem offenen Brief an die Aktionäre. Insgesamt sei es dem Unternehmen aber gelungen, etwa durch den Ausbau des Online-Geschäfts und die flächendeckende Einführung der RFID-Technologie „wichtige Weichen“ für die Zukunft zu stellen und „ein vor dem Hintergrund des schwierigen Branchenumfelds respektables Ergebnis“ zu erzielen.

Für 2016 rechnet Schäfer mit besseren Zahlen. „Wir sind zuversichtlich, 2016 wieder zu einer deutlich höheren Profitabilität zurückkehren und einen substanziellen Gewinnanstieg erzielen zu können“, erklärte er. Dazu soll auch die Erweiterung des Filialnetzes um „mindestens fünf bis acht neue Märkte“ beitragen. Außerdem will das Unternehmen verstärkt auf digitale Marketingkampagnen setzen, um seinen Kundenkreis zu erweitern.

Foto: Adler Modemärkte AG
Adler