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Ahlers nur noch auf eigener Fläche stark

Von Reinhold Koehler

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Der Modekonzern Ahlers leidet unter dem rückläufigen europäischen Bekleidungsmarkt und musste im vergangenen Jahr herbe Umsatzverluste hinnehmen. Wie das Unternehmen mitteilt, ist der Umsatz im abgelaufenen Geschäftsjahr 2014/15 um 5,9 Prozent von 257 auf 242 Millionen Euro gesunken. Verantwortlich für diesen Rückgang seien im Wesentlichen drei Faktoren gewesen: Die Krise in Russland und der Ukraine, die an sich bereits zu einem Umsatzrückgang von neun Millionen Euro führte. Hinzu kamen die Halbierung des Umsatzes mit dem letzten großen Private Label Kunden um 4,2 und der Umsatzrückgang von Gin Tonic um 2,1 Millionen Euro.

Abgesehen von den drei Faktoren sieht sich Ahlers jedoch „gut behauptet.“ Unter den schwierigen Bedingungen des deutschen Markts hätten sich die Premiummarken Baldessarini und Pierre Cardin robust gezeigt und auch Pioneer Authentic Jeans habe sich besser als der Markttrend entwickelt. „In wichtigen Märkten Westeuropas aber auch in Teilen Osteuropas wurden Umsatzsteigerungen erzielt und damit Marktanteile hinzugewonnen.“ So sei der Anteil des Premiumsegments am Gesamtumsatz im Berichtszeitraum von 64 auf 66 Prozent gestiegen.

Was den Verantwortlichen Mut macht: Neueröffnungen von Stores in Deutschland und Osteuropa sowie eine steigende Flächenleistung haben 2014/15 zu einem 5,7-prozentigem Umsatzplus im eigenen Einzelhandel geführt. Der Umsatzanteil des eigenen Retail am Gesamtumsatz stieg damit von 10,5 Prozent auf 11,8 Prozent. Trotz der schwierigen Marktentwicklungen stiegen zudem auch die Verkäufe auf vergleichbarer Fläche um 1,7 Prozent. Der E-Commerce hat im Geschäftsjahr 2014/15 sogar ein deutliches Plus von 26 Prozent erwirtschaftet.

Hohe Erwartungen an das laufende Geschäftsjahr

Trotzdem drückt der generelle Umsatzrückgang auf den Gewinn des Unternehmens und das trotz „spürbarer Einsparungen von Personal-, Sach-, Finanz- und Steueraufwendungen“. So brach das EBITDA vor Sondereffekten um 44 Prozent von 16,8 auf 9,5 Millionen Euro zurück. Das EBIT vor Sondereffekten sank zugleich um 65 Prozent von 11,7 auf 4,1 Millionen Euro, und das Konzernergebnis reduzierte sich um 77 Prozent von sechs auf 1,4 Millionen Euro.

Für das laufende Geschäftsjahr 2015/16 erwartet Ahlers eigenen Angaben zufolge wieder „spürbar steigende Umsätze mit den drei Premiummarken Pierre Cardin, Baldessarini und Otto Kern“. Die Umsätze von Pioneer sollten ebenfalls wachsen. Die Auftragslage für die Frühjahr-/Sommersaison 2016 stütze diese Annahme ebenso wie die Ergebnisse der aktuell laufenden Vororder für Herbst/Winter 2016. Dagegen wird der Umsatz mit Gin Tonic wegen der Einstellung der Vertriebstätigkeit nach der Sommersaison 2016 entfallen. Aus heutiger Sicht rechnet Ahlers so mit einem sehr moderaten Minus im Gesamtumsatz gegenüber dem Vorjahr. Aufgrund von kostensenkenden Maßnahmen sollten die Ergebnisse im Geschäftsjahr 2015/16 auf den Ebenen EBIT nach Sondereffekten und Konzernergebnis nach Steuern deutlich über den Werten des Vorjahres liegen.

Foto: Baldessarini

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