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Amazon will größter Modehändler werden

Von Simone Preuss

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Der Internet-Riese Amazon bemüht sich schon seit einiger Zeit, seine bereits umsatzstarke Mode-Kategorie weiter auszubauen, stiegen die durch Kleidung und Accessoires erzielten Umsätze in den letzten 1,5 Jahren doch um 29 Prozent (die Umsätze der Konkurrenten Walmart und Target fielen um 3 beziehungsweise 2 Prozent). Jetzt will das Unternehmen der größte Modehändler werden.

In den USA ist Amazon diesem Ziel schon sehr nah, soll das Unternehmen doch laut einem Bericht des Finanzdienstleisters Cowen & Co. seinen Rivalen Macy's bereits 2017 überholt haben. Im Vergleich: Amazon steuert derzeit 5 Prozent der in den USA durch Kleidung, Accessoires und Schuhe generierten Umsätze bei; für Macy's sind es 7 Prozent.

Umsatz von Amazon Fashion steigt stetig

Laut Einschätzung von Cowen & Co. wird Amazon in diesem Jahr Umsätze in Höhe von 16 Milliarden US-Dollar erzielen, und dies wird sich bis 2020 auf 52 Milliarden US-Dollar (47, 6 Milliarden Euro) erhöhen. Analysten erwarten, dass Amazons Markanteil von derzeit 14 Prozent um 225 Prozent steigen wird.

"Amazon hatte 2009 30 Bestellzentren und bis Ende 2014 bereits 110", sagte John Backledge, Direktor von Cowen & Co. gegenüber WWD. "Amazons Wachstum wird im Vergleich mit anderen Akteuren riesig sein, die pro Jahr nur um 1 oder 2 Prozent wachsen oder sogar schrumpfen. Amazon übertrifft alle B- und C-Unternehmen."

Amazon hat bereits 20 Jahre Erfahrung als Internethändler, startete seine Mode-Kategorie jedoch erst im Jahr 2002. Inzwischen vertreibt Amazon über seine Plattform mehr als 2.500 Marken, wobei laut WWD Calvin Klein, Disney, Columbia, Anne Klein, Diesel, Tommy Hilfiger und Levi's unter den zehn verkaufsträchtigsten Marken sind.

Seit Amazon Cathy Beaudoin 2009 als Leiterin von Amazon Fashion einstellte (die damals bei Gap PiperLime einführte), ist die Rolle von Amazon Fashion als Modehändler stetig gestiegen. Heute hat Amazon Fashion 40 Millionen Kunden und Amazon Future war ein Sponsor der ersten Ausgabe der New York Fashion Week für Männer. Im Februar gab es Gerüchte, dass Amazon Fashion auch auf den indischen Markt wollte, muss aber erst den Markt angesichts von Konkurrenten wie Myntra und Jabong ausloten.

Auf dem europäischen Markt prescht Amazon ebenfalls voran - der Online-Händler hat gerade erst ein Multi-Millionen Euro Fashion-Fotostudio in London eröffnet. Auch in Europa ist Mode eine der am schnellsten wachsenden Kategorien und der Online-Händler bietet eigene Websites mit speziellen Mode-Kategorien in Großbritannien, Frankreich, Italien und Spanien an. Im letzten Jahr kamen mehr als 100 neue Marken hinzu. Im letzten Quartal allein (1. April bis 30. Juni) wurden bereits 30 Millionen Kleidungsstücke in Europa verkauft.

Amazon Fashion