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American Apparel: die zweite Pleite

Von Jan Schroder

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Was der US-amerikanische Bekleidungsanbieter American Apparel am Montag mitzuteilen hatte, war letztlich keine große Überraschung mehr: Das Unternehmen musste erneut Gläubigerschutz nach Kapitel 11 der US-Insolvenzordnung beantragen.

Erst im vergangenen Februar hatte American Apparel ein solches Insolvenzverfahren abgeschlossen. Seinerzeit hatte ein aus Altgläubigern bestehendes Konsortium das Unternehmen gekauft und von der Börse genommen. Doch die Zahlen entwickelten sich nach der ersten Rettung weiterhin schlecht. So folgte nun die zweite Pleite.Ein potenzieller Käufer steht allerdings schon bereit: Der kanadische Textilkonzern Gildan Activewear will zumindest die Markenrechte übernehmen.

Der kanadische Konzern Gildan Activewear steht als Übernahmeinteressent bereit

Die Kanadier teilten am Montag mit, dass sie eine entsprechende Kaufvereinbarung geschlossen hätten. Demnach will Gildan Activewear etwa 66 Millionen US-Dollar für die Markenrechte und „bestimmte Vermögenswerte“ der American Apparel, LLC, zahlen. Unabhängig davon will der in Montreal beheimatete Konzern umfangreiche Lagerbestände des insolventen Bekleidungsherstellers aufkaufen. Die Marke American Apparel soll künftig in die Printwear-Sparte der Unternehmensgruppe eingegliedert werden. Am umfangreichen Retail-Netzwerk von American Apparel bekundete der Konzern aber bislang kein Interesse.

Angesichts ihrer „starken Tradition“ sieht der Übernahmeinteressent noch großes Potenzial in der Marke American Apparel. Sie soll künftig durch das weit gespannte Vertriebsnetz des Konzerns in Nordamerika und Übersee neue Wachstumschancen erhalten. Auch Möglichkeiten im Großhandelsgeschäft will Gildan ausloten.

Noch ist die Übernahme aber nicht gesichert. Erst muss das zuständige Insolvenzgericht entscheiden, wie es mit American Apparel weitergehen soll. So könnte es ein Bieterverfahren für die Vermögenswerte einleiten. An dem will sich Gildan gegebenenfalls beteiligen. Sollte das Gebot erfolgreich sein, rechnet der Konzern mit dem Abschluss der Übernahme im ersten Quartal 2017.

Foto: American Apparel
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