• Home
  • Nachrichten
  • Business
  • Amnesty International: „Möglicher Börsengang von Shein ist ein Menschenrechtsproblem“

Amnesty International: „Möglicher Börsengang von Shein ist ein Menschenrechtsproblem“

Von Sylvana Lijbaart

Wird geladen...

Scroll down to read more
Business
Shein will nun in London an die Börse gehen. Credits: Shein

Nachdem der chinesische Fast-Fashion-Riese Shein Anfang dieser Woche laut der Nachrichtenagentur Reuters in London den Börsengang beantragt hat, bekundet nun auch die Menschenrechtsorganisation Amnesty International große Bedenken. Die Organisation spricht in einer Pressemitteilung von einer „beunruhigenden Entwicklung“.

Shein ist ein Plattformbetreiber für unzählige kleinere Bekleidungshersteller in China, die laut Amnesty International wenig Transparenz über Löhne und Arbeitsbedingungen bieten. Außerdem gäbe es keine Informationen über die Herkunft der Rohstoffe, die für die Herstellung der Shein-Artikel verwendet werden.

„Die derzeitigen Methoden von Shein durch einen Börsengang zu belohnen, wäre eine Schande für die Londoner Börse, die Banker:innen, die das Unternehmen auf den Markt bringen, und alle Investor:innen, die davon profitieren würden. Es wäre ein erschreckendes Beispiel für ein Verfahren, das den Reichen nützt und die Armen auspresst. Es bestätigt die Ansicht, dass es akzeptabel ist, Arbeitnehmer:innen und ihre Rechte, Unternehmensprodukte und die Umwelt als entbehrlich zu betrachten - was uns alle billig macht.“

Amnesty International ist der Ansicht, dass die britischen Behörden und die Londoner Börse die Börsennotierung nur dann ermöglichen sollten, „wenn mit dem Unternehmen transparente und verbindliche Vereinbarungen über international anerkannte Menschenrechtsstandards in der gesamten Lieferkette getroffen wurden und alle festgestellten Missstände vollständig beseitigt wurden".

Shein, das seinen Hauptsitz inzwischen in Singapur hat, beantragte eine Börsennotierung in London, nachdem sein Antrag auf einen Börsengang in den USA im vergangenen November offenbar nicht vorankommt. Shein sieht sich mit Vorwürfen konfrontiert, dass die Arbeiter:innen in seiner Lieferkette weniger als vier US-Cent pro hergestelltem Kleidungsstück erhalten haben, und dass es Baumwolle verwendet, die in Zwangsarbeit geerntet wurde.

Shein hat noch keine Genehmigung für einen Börsengang in London erhalten.

Dieser übersetzte und bearbeitete Beitrag erschien zuvor auf FashionUnited.nl.

Amnesty International
Shein