Arbeitsschutzbranche warnt vor Wegfall von PFCs
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Die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin will PFCs verbieten, aber die Imprägnierung von Arbeitsschutzbekleidung sei eine wichtige Maßnahme, um die Gesundheit von Arbeitnehmern oder Patienten im Gesundheitswesen zu schützen. Darauf machte die Wäschereibranche vor kurzem Aufmerksam.
Um Textilien abweisend gegen Wasser, Öle, Keime und Chemikalien zu machen, werden Reinigungsprodukte eingesetzt, die Fluorcarbonharz-Verbindungen enthalten. Die Verwendung dieser sogenannten PFCs wird von Greenpeace in der Detox-Kampagne schon seit Jahren scharf kritisiert. Sie stehen im Verdacht, krebserregend zu sein und können in der Natur nicht abgebaut werden.
Derzeit ergreift die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) Maßnahmen, um ein mögliches Verbot dieser Verbindungen vorzubereiten. Gemäß dem aktuellen Entwurf der Europäischen Kommission ist für die PSA (Persönliche Schutzausrüstung) Artikel eine Übergangsfrist von sechs Jahren und für Medizinartikel von 15 Jahren vorgesehen. Hersteller und Anwender der Produkte für die Gewährleistung der Funktions- und Schutzeigenschaften von Berufsbekleidung sind gleichermaßen besorgt, dass der Beitrag dieser Produkte zu Schutz und Gesundheit von Trägern solcher Schutzkleidung hierbei vernachlässigt werden könnte.
Ohne eine entsprechende Imprägnierung drohe beispielsweise der Verlust des Schutzes von Feuerwehrschutzkleidung gegen Löschwasser, Kraftstoffe oder Chemikalien. Ein durch den Einzug von Flüssigkeiten bedingter Verlust der Atmungsaktivität und Wärmeisolierung könnte schlimmstenfalls zu einem tödlichen Hitzschlag führen. Textilien im medizinischen Bereich müssen Patienten und Personal gegen Keime und Viren schützen, weshalb für Arbeitskleidung die Undurchlässigkeit gegen alle Arten von wässrigen Körperflüssigkeiten zwingend erforderlich sei.
Noch gibt es keine Alternative für die PFCs, das sieht auch die Outdoorbranche so, die diese Chemikalien ebenfalls für ihre wasserdichte Bekleidung nutzt. Bis 2020 soll aber eine Alternative gefunden sein, so die Branche.