Arcadia: mehr Schließungen geplant als angekündigt
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Die angekündigte Schließung von 23 britischen und irischen Topshop-Filialen, die 520 Mitarbeiter betrifft, wird ausgeweitet. Jetzt sollen auch bis zu 25 Filialen der Marken Miss Selfridge und Evans geschlossen werden, darunter bereits im Juli der gewinnbringende Miss Selfridge-Flagshipstore in der Oxford Street in London, in dem allein 50 Mitarbeiter beschäftigt sind. Er soll vermietet werden und Miss Selfridge ins Untergeschoß der Topshop-Filiale nebenan ziehen, weil die Miete mehr einbringt als die Umsätze des Ladens.
„Wir werden alle Anstrengungen unternehmen, um die verbleibenden Mitarbeiter an anderen Standorten der Arcadia Group in London einzusetzen“, hieß es vom Mutterkonzern Arcadia Group in einer Erklärung.
Wie sich herausstellte, hat Arcadias Vorsitzender Sir Philip Green vor, für die beiden schwächelnden Tochterunternehmen Miss Selfridges und Evans Insolvenz anzumelden, was die Schließung weiterer 25 Filialen zur Folge hätte.
In der nächsten Woche, am 5. Juni, wird die Arcadia Group den Gläubigern Vorschläge für einen Restrukturierungsplan im Rahmen eines Company Voluntary Arrangements (CVA) unterbreiten. Dieser sieht auch vor, die jährlichen Beiträge zum Rentensystem von 50 Millionen Pfund (knapp 57 Millionen Euro) auf 25 Millionen Pfund (rund 28 Millionen Euro) zu kürzen.
Green hatte jedoch auch vor ein paar Tagen angekündigt, 185 Millionen Pfund (rund 209 Millionen Euro) zusätzlich von Immobilienbeständen zu investieren, um das Rentendefizit zu reduzieren und am 5. Juni Zustimmung für den Restrukturierungsplan zu gewinnen. Die Mitarbeiter sind jedoch verunsichert, da ihnen nichts von den geplanten Filialschließungen bekannt war. Etliche kündigten bereits und für sie wurden keine Neueinstellungen getätigt.
In einem E-Mail von Arcadia Geschäftsführer Ian Grabiner an Mitarbeiter wurde gestern bekannt gegeben, dass 75 Millionen Pfund (rund 85 Millionen Euro) in die Renovierung von Filialen der Marken der Gruppe wie Topshop, Dorothy Perkins und Wallis gesteckt werden soll beziehungsweise 60 Millionen Pfund (rund 68 Millionen Euro) in die Verbesserung des Online-Auftritts. Zudem hat Green auch ein Partnerschaftsabkommen für Topshop- und Topman-Bekleidung unterzeichnet, um sie in den nächsten Monaten über die beliebte Asos-Website zu verkaufen.
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Foto: Miss Selfridge Facebook