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Asos: Sondereffekte lassen Jahresgewinn abrutschen

Von Jan Schroder

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Eigentlich hat der britische Online-Modehändler Asos Plc. im Geschäftsjahr 2015/16 gute Fortschritte gemacht: Der Umsatz wurde dank starker Zahlen im In- und Ausland erneut kräftig gesteigert. Beim Gewinn machten sich allerdings Einmalbelastungen unangenehm bemerkbar: Rechtsstreitigkeiten und der Ausstiegs aus dem China-Geschäft verursachten hohe Kosten, die den ausgewiesenen Jahresüberschuss deutlich unter das Vorjahresniveau drückten.

Die wichtigsten Fakten in Kürze:

  • Der Umsatz von Asos stieg im Geschäftsjahr 2015/16 um 26 Prozent auf 1,44 Milliarden Britische Pfund
  • Der um Sondereffekte bereinigte Vorsteuergewinn aus fortgeführten Geschäften wuchs um 37 Prozent auf 63,7 Millionen Britische Pfund
  • Der ausgewiesene Konzernüberschuss sank um 34 Prozent auf 24,4 Millionen Britische Pfund
  • Im laufenden Geschäftsjahr soll der Umsatz um 20 bis 25 Prozent wachsen

Im vergangenen Geschäftsjahr, das am 31. August endete, kam Asos auf einen Umsatz in Höhe von 1,44 Milliarden Britischen Pfund (1,62 Milliarden Euro). Im Vergleich zum Vorjahr bedeutete das eine Steigerung um 26 Prozent. Die Einzelhandelserlöse wuchsen ebenfalls um 26 Prozent auf 1,40 Milliarden Britischen Pfund.

Sowohl in der britischen Heimat, als auch im Ausland fielen die Zuwächse deutlich aus: Im Vereinigten Königreich stiegen die Retail-Erlöse um 27 Prozent auf 603,8 Millionen Britische Pfund, im internationalen Geschäft um 25 Prozent auf 799,9 Millionen Britische Pfund. Besonders dynamisch entwickelte sich der US-Markt, auf dem Asos um 50 Prozent (währungsbereinigt +40 Prozent) auf 179,2 Millionen Britische Pfund zulegte. In den EU-Staaten stieg der Retail-Umsatz um 28 Prozent auf 374,9 Millionen Britische Pfund, im Rest der Welt um neun Prozent (währungsbereinigt +14 Prozent) auf 245,8 Millionen Britische Pfund.

Auch die E-Commerce-spezifischen Kennzahlen fielen positiv aus: Die Zahl der aktiven Kunden wuchs um 25 Prozent auf 12,4 Millionen, die Anzahl der Bestellungen um 30 Prozent auf 38,3 Millionen und der durchschnittliche Wert einer Bestellung um drei Prozent auf knapp 71 Britische Pfund.

Der Ausstieg aus dem China-Geschäft und teure Markenrechtsdispute belasteten den Konzerngewinn

Die Ergebnisentwicklung wurde von Sonderfaktoren geprägt: Der Ausstieg aus dem China-Geschäft, das vom Jahresbeginn bis zur Schließung Verluste in Höhe von 3,6 Millionen Britischen Pfund gemacht hatte, zog einmalige Folgekosten in Höhe von insgesamt 6,5 Millionen Britische Pfund nach sich, wovon der Großteil auf Abschreibungen entfiel.

Teuer wurden auch gerichtliche Auseinandersetzungen um Markenrechte. Die Streitigkeiten mit dem schweizerischen Sportartikler Assos und dem deutschen Herrenausstatter Anson’s konnten die Briten schließlich durch die Zahlung von insgesamt 20,9 Millionen Britische Pfund endgültig beilegen.

So schlug sich die eigentlich gute Geschäftsentwicklung nicht im ausgewiesenen Konzernüberschuss nieder. Der sank aufgrund der genannten Einmalbelastungen um knapp 34 Prozent auf 24,4 Millionen Britische Pfund (27,3 Millionen Euro). Bereinigt um Sonderfaktoren und die Verluste des aufgegebenen China-Geschäfts stieg der Gewinn vor Steuern allerdings um 37 Prozent.

Für das laufende Jahr 2016/17 rechnet die Unternehmensführung weiterhin mit einem Umsatzwachstum im Bereich von zwanzig bis 25 Prozent. Sie kündigte zudem deutlich höhere Investitionen an: 120 bis 140 Millionen Britische Pfund sollen in den Ausbau der Infrastruktur und Verbesserungen beim Service fließen. Im vergangenen Jahr hatte Asos 87 Millionen Britische Pfund investiert.

Foto: Asos

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