Asos weiter in der Verlustzone
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Der britische Onlinehändler Asos schreibt im ersten Halbjahr wie erwartet rote Zahlen. Als Gründe nennt das Unternehmen das schwierige Online-Marktumfeld und Kosten für die laufende Restrukturierung.
Der Nettoverlust belief sich im ersten Halbjahr bis Ende Februar auf 214,5 Millionen Britische Pfund (247,1 Millionen Euro), verglichen mit einem Gewinn von 12,1 Millionen Britischen Pfund im Vorjahreszeitraum. Der Umsatz sank aufgrund der Umbaumaßnahmen um 8 Prozent auf 1,8 Milliarden Britische Pfund, teilte Asos am Mittwoch mit.
„Während einige dieser Veränderungen das kurzfristige Umsatzwachstum beeinträchtigt haben, gibt es viele Gründe für Optimismus, da wir in der zweiten Jahreshälfte vorankommen”, sagte Asos-Geschäftsführer José Calamonte in der Mitteilung. Die Initiativen zur Kostensenkung und Gewinnoptimierung führten bereits zu einer Verbesserung.
Britische Kundschaft ist vorsichtig
Während Asos von den Lockdowns während der Pandemie noch profitierte, leiden die Einnahmen des Onlinehändlers nun darunter, dass die Menschen wieder mehr in den Läden aber weniger online einkaufen. Die Inflation, die insbesondere in Großbritannien bei etwa 10 Prozent liegt, und die steigenden Lebenshaltungskosten lassen Konsument:innen ebenfalls vorsichtiger werden.
Angesichts dieser Entwicklungen verwundert es nicht, dass der Absatz im Vereinigten Königreich um 10 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum gefallen ist. In den USA sanken die Erlöse um 7 Prozent und im Rest der Welt 12 Prozent, während sie auf dem europäischen Festland stabil blieben. Insgesamt nahm auch die Zahl der aktiven Kundschaft im Berichtszeitraum um 7 Prozent ab, von 25,2 auf 24,9 Millionen – hier belastet auch der Wegfall der Kund:innen aus Russland.
Asos begegnet dem schwierigen Online-Modemarkt mit internen Maßnahmen, die künftig die Profitabilität verbessern sollen. Im Zuge der im Oktober angekündigten Reformen hat das Modeunternehmen die Breite seines Sortiments verringert. Auch Rabatte werden begrenzt, um die Profitabilität zu verbessern, aber kurzfristig werden die Verkäufe dadurch beeinträchtigt, so das Unternehmen in seiner Mitteilung.
Asos hofft auf das zweite Halbjahr
Im März und April haben diese Maßnahmen voraussichtlich zur Hälfte des Umsatzrückgangs beigetragen, aber Asos hofft nun auf die positiven Effekte aus dem Sparprogramm. Die sollen sich vor allem im zweiten Halbjahr zeigen.
Beim Umsatz wird zwar ein Rückgang im niedrigen zweistellingen Bereich erwartet, aber die Profitabilität soll wieder steigen. Das bereinigte Ergebnis vor Steuern und Zinsen soll 40 bis 60 Millionen Pfund betragen, die Bertriebsmarge 3 Prozent. Im vergangenen Halbjahr lagen diese noch bei minus 69,4 Millionen Britischen Pfund und minus 3,8 Prozent.
Nach der Veröffentlichung der Ergebnisse fielen die Aktien von Asos um 11,58 Prozent auf 562,20 Pence.