Aus für Sulingen: Lloyd schließt Produktion in Deutschland
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Der Schuhhersteller Lloyd schließt seine Fertigung in Sulingen nachdem die Nachfrage nach formellen Schuhen durch die Auswirkungen der Covid-19-Pandemie eingebrochen ist. Von der Schließung des Produktionsstandortes sind 125 Arbeitsplätze betroffen.
Lloyd rechnet im laufenden Geschäftsjahr mit einem Umsatzrückgang von 30 Prozent und will deshalb die Produktionskapazitäten senken. In dem Sulinger Werk wurden bislang 1350 Paar Schuhe pro Arbeitstag hergestellt. Auch die Verwaltung wird verschlankt.
„Leider haben uns die massiven Auswirkungen der Corona-Krise keine andere Wahl gelassen als die, die wir jetzt getroffen haben“, sagte Lloyd-Geschäftsführer Andreas Schaller in einer Mitteilung. „Uns ist allen bewusst, dass die Einstellung der Serienproduktion in Deutschland einen harten Einschnitt bedeutet.”
Lloyd will Strategie überarbeiten
Besonders das Vertriebskonzept der Nachlieferung, welches den Handel „just-in-time“ beliefert und das über 50 Prozent des Gesamtumsatzes ausmacht, habe während der Pandemie massiv gelitten, so Lloyd. Durch die Schließung der Läden und den Wegfall der Anlässe wurden formelle und Business-Schuhe “nicht annähernd” in den gewohnten Mengen nachgeordert.
Jetzt überprüft Lloyd auch seine Strategie – insbesondere Markenstärkung und Produktausrichtung sollen hier den Fokus bilden. Der Premium-Schuhhersteller will sich stärker auf die Konsumenten in seinen Zielmärkten konzentrieren und Konzepte für eine noch schnellere Nachsortierung für den Fachhandel ermöglichen.
„Lloyd ist eine starke Marke in unseren Kernmärkten, die wir in den kommenden Jahren weiter entwickeln werden“ sagte Schaller. „Dabei werden wir alle Kollektionsteile sehr intensiv an unserem Zielgruppenprofil orientieren und mit Hochdruck die weitere Internationalisierung vorantreiben.“
Die Lloyd Shoes GmbH gehört zum Schuhkonzern Ara Shoes AG und beschäftigte im Jahr 2019 etwa 1.913 Mitarbeiter, davon 691 in Deutschland. Das 1888 gegründete Sulinger Unternehmen erwirtschaftete 2019 einen Umsatz von rund 130 Millionen Euro. Die Produkte des Marke werden in mehr als 48 Ländern an 3.200 Verkaufspunkten vertrieben.
Bild: Lloyd Concept Store in Ludwigsburg | Credit: Umdasch