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AWG schafft Turnaround, plant Neueröffnungen

Von Simone Preuss

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Die Köngener AWG Allgemeine Warenvertriebs-GmbH, zu der Franchise-Stores der Marken S. Oliver, Esprit und Tom Tailor gehören, hat das zu Beginn des Jahres begonnene Insolvenzverfahren abgeschlossen und ist nach ihrer Sanierung wieder auf gutem Kurs. Teil der Restrukturierung war die Schließung von 47 der knapp 300 Filialen und der Abbau von rund 300 Arbeitsplätzen; 2.400 Arbeitsplätze konnten erhalten werden. Ende Mai stimmten die Gläubiger dem von der Geschäftsführung dem Gericht vorgelegten Sanierungsplan mit überwältigender Mehrheit zu und zum 1. Juli konnte die AWG das gerichtliche Sanierungsverfahren wieder verlassen. Dies gab das Unternehmen in einer Pressemitteilung vom Mittwoch bekannt.

„Die AWG ist mein Lebenswerk und ausgerechnet im 50. Jahr unseres Bestehens sind wir in diese Schieflage geraten. Um so mehr freue ich mich, dass uns unsere Partner und unsere mehr als 3,5 Millionen Stammkunden, vor allem aber unsere Mitarbeiter auch in dieser schweren Zeit die Treue gehalten und an uns geglaubt haben“, erklärte Albrecht Maier, der das Unternehmen seit 1976 als Geschäftsführer leitet, darin. „Für jeden Mitarbeiter, den wir entlassen mussten, tut es mir persönlich sehr leid.“

Alexander Morgenstern von der Schweizer ANTHOS Group war als Chief Restructuring Officer (CRO) bei der Neuausrichtung im Einkauf und der Organisationsstruktur beteiligt und wird das Unternehmen bis zur endgültigen Umsetzung begleiten. Reporting und Change Management leitete Georgiy Michailov von Struktur Management Partner. Die Beratung zu bilanziellen und steuerlichen Aspekten erfolgte durch Prof. Dr. Holger Jenzen von Ebner Stolz.

„Es ist erfreulich, in welch kurzer Zeit wir die AWG wieder auf Kurs bringen konnten. Die Restrukturierung war mit vielen schwierigen Entscheidungen und Maßnahmen verbunden und schlussendlich nur möglich, weil die Gläubiger, Mitarbeiter und die Kunden das notwendige Vertrauen in das Unternehmen und die Marke gezeigt und im angestrengten Schutzschirmverfahren nach Kräften unterstützt haben. Die AWG steht jetzt wieder auf soliden Beinen und hat die besten Voraussetzungen sich in dem hochkompetitiven Markt zu behaupten“, sagte der Sanierungsexperte Rechtsanwalt Martin Mucha von der Kanzlei Grub Brugger, der als Generalbevollmächtigter gemeinsam mit der AWG-Geschäftsleitung den Sanierungsprozess steuert.

„Niemand von uns hatte geglaubt, dass dies das Ende der AWG sein würde. Wir wussten von Anfang an: Wir schaffen das! In meiner Filiale gab es daher auch keine Kündigungen, nicht einen einzigen Fehltag. Die Geschäftsleitung hatte uns regelmäßig über den aktuellen Stand des Verfahrens informiert; das hat unser Vertrauen gestärkt. Wir waren hochmotiviert und konnten in dieser schwierigen Zeit sogar unsere Umsätze steigern. Jetzt sind wir natürlich sehr glücklich, dass wieder eine sorgenfreie Zeit angefangen hat“, freute sich Sylke Günther, Leiterin der AWG-Filiale Filderstadt mit 16 Mitarbeiterinnen.

„Es ist schon etwas ganz Besonderes zu erleben, wie in dieser schwierigen Situation die AWGFamilie zusammengehalten hat: die Mitarbeiter und auch unsere Stammkunden. Wir haben uns bemüht, Mitarbeiter von Filialen, die wir schließen mussten, in andere Filialen zu übernehmen, was uns in vielen Fällen gelungen ist. Wir haben wieder attraktive Ware im Angebot, die aktuell stark nachgefragt wird. 2019 ist die AWG 50 Jahre alt geworden – dieses Jubiläum können wir nun in der zweiten Jahreshälfte so richtig feiern und unsere Kunden für ihre Treue belohnen“, betonte AWG-Bereichsverkaufsleiter Eric Glorian.

Foto: AWG Website

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